Bologna (dpa) - Der italienische Sportarzt Michele Ferrari, der zeitweise auch den sechsfachen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong betreute, ist in einem Doping-Prozess in Bologna zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden.
Zudem verhängte das Gericht wegen Sportbetrugs ebenfalls auf Bewährung knapp ein Jahr Berufsverbot sowie eine Geldstrafe von 900 Euro. Ferrari habe seinen Beruf als Sportarzt missbraucht, hieß es in der Begründung.
«Ich bin vom Urteil des italienischen Gerichts gegen Dr. Michele Ferrari enttäuscht», erklärte Radprofi Armstrong in einer ersten Stellungnahme. Ferrari sei für ihn und das US-Postal-Team «seit Jahren ein Freund und vertrauter Berater. Während der ganzen Jahre hat er mir niemals leistungssteigernde Mittel empfohlen, verschrieben oder gegeben», versicherte der Amerikaner.
Ferrari wurde indes vom Vorwurf freigesprochen, gesundheitsschädigende Mittel verabreicht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten beschuldigt, er habe Substanzen zum Blutdoping verabreicht und eine Strafe von 14 Monaten Gefängnis gefordert. «Ein solches Urteil habe ich ganz sicher nicht erwartet», sagte Ferrari. Er sei völlig unschuldig. Sein Anwalt kündigte Berufung an.