Wiesbaden (dpa) - Mit einer grandiosen Alleinfahrt über 150 km hat Roberto Lochowski den Etablierten auf der 2. Etappe der Internationalen Hessen-Rundfahrt die Show gestohlen und den bislang größten Erfolg in seiner Karriere gefeiert.
Der 28 Jahre alte Radprofi aus Borna bei Leipzig setzte sich bereits kurz nach dem Start in Gießen vom Feld ab und erreichte das Ziel in Wiesbaden als Sieger mit einem Vorsprung von 2:02 Minuten. «Ich war mir erst auf den letzten 500 m sicher, dass ich die Etappe gewinnen», sagte der glückliche Sieger.
Für Sprint-Ass Danilo Hondo (Cottbus) blieb wie schon zum Auftakt nur der zweite Platz. Der Spanier Unai Yus Kerejeta behauptete als Neunter das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Dennoch hielt Hondo, der im Gesamtklassement vier Sekunden Rückstand aufweist, am Ziel seines Team Gerolsteiner fest: «Wir wollen die Rundfahrt gewinnen.»
Lochowski, der bislang nur einen Prolog-Erfolg bei der Sachsen-Rundfahrt aufweisen konnte, hatte sich gemeinsam mit dem Geraer Jens Wilk kurz hinter Gießen aus dem Staub gemacht. Die Favoriten nahmen die Attacke zunächst nicht ernst und bummelten derart auf dem Weg nach Wiesbaden, dass die beiden Ausreißer zwischenzeitlich einen Vorsprung von 10:35 Minuten herausfuhren. Bei Kilometer 88 musste Wilk abreißen lassen, was Lochowski jedoch nicht aus dem Rhythmus brachte. «Ich bin weder ein guter Sprinter noch ein guter Bergfahrer. Daher suche ich mein Heil oft in der Flucht», sagte der Sachse.
In der Schlussphase des Rennens schmolz sein Vorsprung zwar dramatisch, den Sieg ließ sich Lochowski jedoch nicht mehr nehmen. «Ich habe aber schon seelischen Druck gespürt, als das Feld immer näher kam», gab Lochowski zu. Lohn für ihn war das Weiße Trikot des Sprintbesten, sein Weggefährte Wilk schlüpfte ins rote Bergtrikot.