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U17-Fahrer auf der Strecke der Nachwuchssichtung in Karbach. Foto: Dominic Reichert
03.11.2025 14:42
dsj-Studie: Kinder- und Jugendsport 34 Milliarden Euro Wert - GC unterstützt Forderungen

Frankfurt (rad-net) - Kinder- und Jugendsport hat einen gesellschaftlichen Wert von über 34 Milliarden Euro pro Jahr. Dies ergab eine Studie der Deutschen Sportjugend (dsj). «Damit wird erstmals wissenschaftlich beziffert, was Millionen Ehrenamtliche und Engagierte tagtäglich leisten», heißt es in der Mitteilung zur SROI-Analyse («Social Return on Investment») der dsj, in der auch zu mehr Beachtung in der Politik aufgerufen wird. Der deutsche Radsportverband German Cycling unterstützt die Forderung.

Mehr als 10 Millionen Kinder und Jugendliche sind in über 86.000 Vereinen aktiv. Dabei geht es nicht nur um Leistungssport, sondern auch um verbesserte körperliche und mentale Gesundheit der jungen Sporttreibenden, was Einsparungen von rund 2,5 Milliarden Euro jährlich bringe, und den sozialen Zusammenhalt. Gleichzeitig schaffe Sport ökonomische Impulse: Sportstättenbau, Ausrüstung, Kleidung und lokale Dienstleistungen generieren eine Wertschöpfung von mehr als 16 Milliarden Euro pro Jahr.

Leon Ries, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der dsj, erklärt: «Unsere Analyse zeigt: Wer in junge Menschen im Sport investiert, stärkt Bildung, Gesundheit und Demokratie gleichermaßen. Damit dieser Wert erhalten bleibt, brauchen wir eine strukturelle Absicherung - etwa durch einen Sportjugend-Euro und eine verlässliche Förderung des Ehrenamts.»

«Die Politik hat nicht den Mehrwert des Kinder- und Jugendsports erkannt», bekräftigt Jan Schlichenmaier GC-Vizepräsident Jugend, der aber nicht nur monetäre Probleme sieht. So wird es für Radrennveranstalter immer schwieriger, Genehmigungen für Radrennen zu bekommen - egal ob für reine Nachwuchsrennen oder auch ganze Renntage, bei denen die Nachwuchssportler eingebunden sind. «Die Hürden werden hier immer weiter hochgeschraubt, sodass kaum noch neue Rennen entstehen und somit ebenfalls den Mehrwert des Kinder- und Jugendsports nicht gesehen wird», sagt Schlichenmaier.

Aber auch das Ehrenamt spielt eine wichtige Rolle. Rund zwei Millionen junge Menschen engagieren sich regelmäßig als Trainer, Schiedsrichter, Jugendsprecher oder Organisatoren. Der monetäre Gegenwert dieser freiwilligen Arbeit wird laut der Studie auf 4,8 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

Hier sieht Schlichenmaier Reformbedarf, unter anderem was die Ehrenamtspauschale angeht. «Hier sollten deutlich höhere Steuerfreigrenzen geschaffen werden. Jemand, der gerade im Bereich des Kinder- und Jugendsports arbeitet - sei es als Trainer, Mechaniker, Übungsleiter -, sollte für die kleine Ausgleichszahlung, die er vom Verein bekommt, nicht noch zusätzlich vom Staat belastet werden. Dies gilt allerdings auch für die Kommissäre in allen Radsportdisziplinen, die des öfteren Wochenenden opfern, damit Kinder und Jugendliche ihren Sport ausüben können», so Schlichenmaier, der weiter sagt: «Auch wäre eine verpflichtende Freistellung im Job als Ausgleich denkbar. Dieses Gesetz gibt es zwar schon, allerdings wird es sehr unterschiedlich gehandhabt.»

Bei German Cycling macht der Nachwuchsradsport einen großen Teil aus. Über 42 Prozent der Aktiven gehören den Nachwuchsklassen bis einschließlich der U19 an.


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