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Eine Laborantin untersucht eine Urinprobe.
27.05.2004 15:59
Stars bei größter Doping-Razzia Italiens sauber

Rom (dpa) - Bei der größten Doping-Razzia in der Geschichte des italienischen Sports waren die durchsuchten Spitzensportler sauber.

Bei Dutzenden von Amateur-Sportlern, Team-Betreuern, Apothekern und Ärzten beschlagnahmten die 700 eingesetzten Polizisten in ganz Italien jedoch zahlreiche verbotene Substanzen.

«Wir haben unter anderem Wachstumshormone, EPO, NESP und andere Dopingpräparate in großen Mengen sichergestellt», erklärte Stefano Ortolano von der Gesundheitspolizei. Die Staatsanwaltschaft Rom leitete gegen 138 Personen, darunter 15 Radprofis, 77 Rad-Amateure, sieben Leichtathleten sowie Teambetreuer, Ärzte und Apotheker Ermittlungen ein.

Bei den acht Fahrern des Giro d'Italia, deren Zimmer am Ruhetag durchsucht worden waren, fanden die Beamten nichts. «Das war eine Routine-Durchsuchung wie beim Giro vor drei Jahren», sagte Danilo di Luca, dessen Haus in den frühen Morgenstunden durchsucht worden war, der «La Gazzetta dello Sport». Der 27-fache Rennsieger vom Saeco-Team bereitet sich derzeit auf die Tour de France vor und war beim Giro nicht betroffen.

Giro-Direktor Carmine Castellano betonte, dass sich die Razzia nicht gegen den Giro richtete und bei den Fahrern der sechs betroffenen Teams keine verbotenen Mittel beschlagnahmt wurden. Auch die Hausdurchsuchungen bei den Leichtathletik-Stars Giuseppe Gibilisco und Niccola Vizzoni blieben ergebnislos. «Ich habe nichts zu verbergen», erklärte Vizzoni, Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Sydney 2000. Auch Stabhochsprung-Weltmeister Gibilisco blieb gelassen: «Wenn das hilft, die Dinge zu klären, bin ich für Durchsuchungen.»

Beide gerieten ins Visier der Fahnder, weil sie Patienten eines Sportmediziners waren, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt. «Wir sind überrascht, auch von der Spektakularisierung des Ganzen», sagte Leichtathletikverbands-Präsident Gianni Gola.

Die Ermittlungen der Fahnder konzentrieren sich offensichtlich auf den Amateursport, auf Mediziner und Apotheker. Mehrer Arztpraxen, Apotheken und drei Krankenhäuser wurden in ganz Italien durchsucht. Dabei wurde ein Apotheker festgenommen. Ein wegen Drogenbesitzes vorläufig festgenommener Amateur wurde noch am selben Tag wieder auf freien Fuß gesetzt. Ausgangspunkt für die Groß-Razzia war der mysteriöse Tod eines Radamateurs, den die Staatsanwaltschaft auf Doping zurückführt.


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