Hannover (dpa) - Bei der 57. Friedensfahrt kommt Erik Zabel nicht wie erhofft in Fahrt. Nach dem verpatzten ersten Tag mit Rang 35 in Brüssel wurde der Weltranglisten-Spitzenreiter im Ziel der 2. Etappe nach 133 km rund um Hannover im Massensprint Dritter.
Der prominenteste Friedensfahrt-Teilnehmer musste den Italienern Denis Bertolini und Giosuc Bonomi den Vortritt lassen. Zabel, der zum Auftakt rund um Brüssel 4:46 Minuten verloren hatte, schien den Spurt zu spät eröffnet zu haben. Bevor es in Hannover zum Massensprint kam, hatte lange der Berliner Dennis Kraft als Solist geführt.
Das Gelbe Trikot verteidigte der Leipziger Lars Wackernagel vom zweitklassigen deutschen Wiesenhof-Team, der am Vortag nach 143 km für einen Überraschungs-Sieg aus einer Spitzengruppe heraus gesorgt hatte. Wackernagels Siegerehrung in Belgiens Hauptstadt hatte Radsport-Legende Eddy Merckx vorgenommen.
Zabel war mit dem geschlagenen Hauptfeld ins Ziel gekommen. Damit machte der 33-Jährige schon früh klar, dass es ihm bei seinem zweiten Friedensfahrt-Start nach 1992 nicht um den Gesamtsieg geht. «Bei einem Rennen setzt man mehr Reize als im Training. Deshalb bin ich auch hier. Ein schöner Nebeneffekt ist natürlich, dass ich durch Etappensiege eventuell Mario Cipollini bei der Anzahl unserer gesamten Karriere-Siege im Fernduell übertrumpfen kann», sagte Zabel. Bisher feierte der gebürtige Berliner 186 Erfolge, Cipollini, der beim Giro d'Italia startet, siegte 187 Mal.
Ungewohnt für den T-Mobile-Kapitän, den auch eine ordentliche Antrittsprämie zur Vier-Länder-Tour gelockt haben dürfte, ist der besondere Fahrstil bei der Friedensfahrt: «In der ersten Stunde gibt es das höchste Stundenmittel. In sonstigen Profirennen ist die letzte Stunde die schnellste. Das geht in erster Linie von den Polen und Tschechen aus, die früh für klare Verhältnisse sorgen wollen.»
Die Friedensfahrt endet nach weiteren deutschen Stationen in Halberstadt und Beierfeld am 16. Mai in Prag. Der dritte Tagesabschnitt führt über 144 km von Hemmingen an den Rand des Harzes nach Halberstadt. Das Gerolsteiner-Team ist nicht am Start und gibt stattdessen dem Giro den Vorzug.
Nach der 2. Etappe
Rang | Name | Zeit |
1. | Lars Wackernagel (Leipzig) | 6:10:06 Std. |
2. | Slawomir Kohut (Polen) | + 3 Sek. |
3. | Eric Baumann (Gera) | + 6 |
4. | Jaroslaw Rebiewski (Polen) | + 16 |
5. | Erwin Thijs (Belgien) | + 18 |
6. | Massimo Giunti (Italien) | + 19 |
23. | Erik Zabel (Unna) | + 4:50 Min. |
Rund um Hannover (132,9 km)
Rang | Name | Zeit |
1. | Denis Bertoli (Italien) | 3:03:08 Std. |
2. | Giosuc Bonomi (Italien) | + 4 Sek. |
3. | Erik Zabel (Unna)+ 6 | |
4. | Roger Beuchat (Schweiz) | + 10 |
5. | Lubos Kejval (Tschechien) | |
6. | Gert Vanderaerden (Berlin) | beide gleiche Zeit |