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08.04.2004 20:15
Hanka Kupfernagel: „Radfahren für Frauen genau das Richtige“

Frankfurt/M. (rad-net) - Hanka Kupfernagel ist enttäuscht, dass es immer noch Männer gibt, die denken wie ihr belgischer Kollege Johan Museeuw. Vor ihrem Start bei der Flandern-Rundfahrt hat die Olympia-Zweite von 2000 in einer belgischen Zeitung lesen müssen, was der der zweifache Weltcup-Sieger vom Radfahren für Frauen hält. „Eine Frau ist zu elegant, um auf dem Rad zu sitzen“, hatte er verkündet. Und weiter meint der Belgier, der in diesen Tagen seine Karriere beendet, die Kombination von Frau und Fahrrad sei keine gute. „Das ist doch völliger Quatsch“, regt sich Kupfernagel auf. „Radfahren ist für Frauen genau das Richtige.“

Es sei Gelenk schonend und deshalb gerade für Frauen und Männer, die mit Übergewicht kämpfen, die ideale Einstiegssportart. Gerade jungen Mädchen mache das Radfahren Riesenspaß. „Bis zum 16. Lebensjahr ist das Fahrrad schließlich das schnellste Fortbewegungsmittel“, sagt die 30-Jährige, „und Radfahren schult neben der Ausdauer auch den Gleichgewichtssinn und weckt Verständnis für die Technik.“ Ältere könnten die Natur auf dem Rad besser genießen als bei den meisten anderen Sportarten. „Man erfährt die Landschaft“, erklärt Hanka Kupfernagel, „im wahrsten Sinne des Wortes.“ Sie empfiehlt allerdings, möglichst oft in der Gruppe unterwegs zu sein. „Dann macht es doppelt so viel Spaß als allein.“

All’ das bietet der Bund Deutscher Radfahrer am 24. und 25. April bei Bike on Hobbyradfahrern und solchen, die es werden wollen. Der BDR mit seinen Vereinen lädt bei der zentralen Auftaktveranstaltung in Cottbus und an zahlreichen anderen Orten in ganz Deutschland mit Bike on zum Start in die Saison ein. „Mit Bike on soll durch eine zentrale und viele dezentrale Veranstaltungen am selben Tag der Blick auf die Vielfalt der Breitensportangebote des BDR gelenkt werden“, erklärt BDR-Präsidentin Sylvia Schenk. Auf verkehrsarmen, naturnahen Wegen und betreut durch die Experten der Radsportvereine kann jeder erfahren, wie genussvoll Radfahren auch ohne eigene große Vorbereitung ist. Wenn die Fahrer nach 20 bis 30 Kilometern im Ziel sind, werden sie mit Informationen rund ums Rad versorgt.

In Cottbus arbeitet Lutz Heßlich in der Organisation von Bike on mit. Der Olympiasieger im Radsprint von 1980 schickt die Mitarbeiter seines Radladens auf die Strecke, wo sie den erwarteten 3000 Radfahrern bei Pannen kostenlos mit Rat und Tat zur Seite stehen und die vielen freiwilligen Helfer vom RSC Cottbus unterstützen. „Meistens sind es Reifenprobleme, bei denen wir aktiv werden müssen“, sagt der vierfache Weltmeister. Deshalb empfiehlt er interessierten Hobbyfahrern, den Luftdruck zu checken, bevor sie sich auf den Weg zu Bike on machen. Außerdem sollten die Hobbyfahrer vor Bike on schon mal in diesem Jahr auf dem Fahrrad gesessen haben und es sich zutrauen, 30 Kilometer am Stück zu fahren. „Dann wird es Spaß machen“, meint Heßlich, „schließlich passen wir das Tempo der Gruppen bei Bike on immer den schwächsten Fahrern an.“ Er schwärmt von der „Faszination der Masse von 3000 Fahrern, die sich von Cottbus aus auf den Weg in die fantastische Landschaft des Spreewaldes machen“. Bike on ist indes nicht auf die Landschaft rund um Cottbus beschränkt. In ganz Deutschland bieten die BDR-Vereine Veranstaltungen an, bei denen sich die unterschiedlichsten Landschaften per Rad erkunden lassen.

Text: BDR-Medienservice


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