Berlin (rad-net) - Die deutschen Damen haben bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Berlin Chancen auf weitere Medaillen. Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch waren in der Qualifikation zum 500-Meter-Zeitfahren am schnellsten. In der Einerverfolgung fuhren gleich drei Deutsche ins Finale, während Chloe Dygert (USA) mit einer Weltrekordzeit von 3:17,282 Minuten beeindruckte.
Sowohl Friedrich als auch Grabosch setzten sich in 33,197 beziehungsweise 33,262 Sekunden klar vor der Konkurrenz durch und zogen damit souverän in das Finale der besten acht Fahrerinnen ein. Grabosch fuhr damit auch persönliche Bestzeit.
Eine starke Leistung zeigten auch die Einerverfolgerinnen. Lisa Brennauer fuhr in der Vorrunde mit deutscher Rekordzeit von 3:18,320 Minuten - eine Zeit, die auch unter dem alten Weltrekord lag - ins Große Finale und trifft dort auf Dygert. Ihr Rückstand zu der US-Amerikanerin betrug nur rund eine Sekunde, sodass sie nicht chancenlos im Kampf um den WM-Titel ist. «Ich wusste, dass ich schnell fahren muss, wenn ich ins Große Finale will. Ein bisschen Druck war schon da. Aber die Halle hat getobt und alle stehen hinter einem. Ich bin echt happy, dass es geklappt hat», so Brennauer. Im Hinblick aufs Finale sagte sie: «Ich denke, es ist alles möglich und ich muss da selbstbewusst rangehen. Ich denke, sie hat nicht damit gerechnet, dass da noch jemand so nah an sie herankommt. In das Finale werde ich motiviert gehen und habe nichts zu verlieren.» Im Bronzefinale stehen Franziska Brauße (3:20,222) und Lisa Klein (3:21,828). Damit hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bereits zwei Medaillen sicher.
«Bereits im Vierer hat sich das sehr hohe Niveau abgezeichnet», freute sich Bundestrainer André Korff über den neuerlichen Leistungssprung seiner Fahrerinnen. «Alle drei haben eine bombastische Form», sagte er nach der Qualifikation.
Stefan Bötticher steht im Sprint-Turnier der Männer aktuell im Viertelfinale. Als Zehnter mit einer Fahrzeit von 9,568 Sekunden für die 200 Meter fliegend hatte sich der Weltmeister von 2013 qualifiziert. Im 1/16-Finale setzte er sich gegen Kevin Santiago Quintero (Kanada) durch und im Achtelfinale ließ er den sechsfachen Olympiasieger Jason Kenny hinter sich.
Im Omnium liegt Roger Kluge zur Halbzeit auf dem sechsten Rang. Mit dem elften Platz im Scratch startete er nicht optimal in den Vierkampf, kam aber als Dritter im Temporennen zurück und hat nun 58 Punkte auf dem Konto. Es führt der Franzose Benjamin Thomas mit 78 Punkten.
Am heutigen Samstag fallen die Entscheidungen im 500-Meter-Zeitfahren und in der Einerverfolgung der Frauen sowie im Omnium der Männer. Für die Sprinter geht es heute lediglich um den Einzug ins Halbfinale.