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Adelheid Morath im Trikot ihres neuen Trek-Teams. Foto: Trek
07.01.2019 12:59
Morath 2019 auf Trek im kleinen Team von Schwing

Freiburg (rad-net) - Die Deutsche Mountainbike-Vizemeisterin Adelheid Morath bestreitet die Saison 2019 auf Trek-Bikes im Team von Katrin Schwing. Damit geht Morath ein Stück weit auch wieder den Weg der Selbstorganisation. Gemeinsam mit der Südafrikanerin Candice Lill will die Freiburgerin im März das Cape Epic bestreiten.

In Moraths Stimme klang etwas Aufregung, als sie über ihre Pläne für die bevorstehende Saison berichtete. Positive Aufregung. «Alles super gut», bestätigt sie. «Nur ein bisschen viel», sei es gewesen in den vergangenen Monaten. Das Studium zur Ernährungsberaterin, der Umzug mit ihrem Freund Sam Baeten und nicht zuletzt der Teamwechsel nach nur einem Jahr bei jb Brunex Felt. Einem Jahr, das für Adelheid Morath mehr als unglücklich verlief.

Sie nennt es «ein Katastrophenjahr». Kahnbeinbruch, Schlüsselbeinbruch und bei der Weltmeisterschaft dann ein Sturz in Runde eins, der zur Aufgabe zwang, weil das Bike demoliert war. «Es ist so viel passiert, dem Team habe ich nichts gebracht und ich habe überlegt aufzuhören. Zum Schluss war das mental sehr schwer weg zu stecken.»

Aufzuhören mit dem Leistungssport, weil der Spaß zu wenig und die Schmerzen und Enttäuschungen zu viel waren. Jetzt hört sich das schon wieder anders an. «Ich habe den Spaß wieder gefunden und glaube, dass ich an 2017 anknüpfen und dieses schwarze Jahr vergessen machen kann.»

Den ersten Schritt tat sie noch 2018, als sie Ende Oktober gemeinsam mit Candice Lill das dreitägige Wine2Whales in Südafrika gewinnen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon mit ihrer langjährigen Freundin Katrin Schwing im Gespräch. Die ehemalige Nationalfahrerin und Ex-Marathon-Meisterin aus Mosbach lebt inzwischen in Freiburg und arbeitet als Landestrainerin im Nachwuchs-Bereich. Über viele Jahre betrieb sie ein eigenes kleines, «aber feines» Team (Trek-Domatec), auf dessen Grundlage sie jetzt für Adelheid Morath ihre Verbindungen aktivierte. «Ich habe zu Adelheid gesagt: ein professionelles Team kann ich dir nicht bieten, aber wenn es dir hilft, dann versuche ich was auf die Beine zu stellen», erklärt Schwing. «Ich habe dann bei den Sponsoren nachgehakt, damit sie die Birne frei hat.»

Ein Freundschaftsdienst eben. Für Adelheid Morath bedeutet das viel. «Wir trainieren viel zusammen, Katrin unterstützt mich und motiviert mich. Die Unterstützung von Trek Europa ist da, vom Verband und der Sportfördergruppe der Bundeswehr auch. Es sind Leute, die an mich glauben, das gibt mir Rückendeckung», sagt Morath.

Für das Team fährt außer Hobby- und Marathonbiker noch der Türkische Vizemeister Serdar Depe, 184. der Weltrangliste und mit dem Ziel Olympia 2020. Da will auch Adelheid Morath hin. Wenn sie an 2017 anknüpfen kann, als sie im Weltcup dreimal in den Top-Ten war, dann ist das auch realistisch.

«Im Moment hat sich alles zum Positiven gewandt, Adel hat wieder Bock und sieht ein Ziel. Was mich am meisten freut, ist, dass Kraft und Will wieder da sind. Und von der Leistung her, ganz ehrlich: Adel ist sehr fit», meint Katrin Schwing. Auch fahrtechnisch sei sie gar nicht so schwach, wie es den Anschein hat. «Sie ist im Rennen einen Kick zu lieb, die anderen halten vor dem Downhill rein und sie nimmt sich zurück», meint Schwing und liefert eine Erklärung gleich hinterher, «aber klar, wenn Du Verletzungen hattest, hältst du dich automatisch mehr zurück.»

Die Unterstützung durch das Team besteht für Adelheid Morath vor allem im Material und dessen Betreuung. Insofern ist das ähnlich wie 2017 als sie von Bikesportworld unterstützt selbstorganisiert und bei den Weltcups betreut vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) agierte. «Das war anstrengend, aber es hat gut funktioniert», sagt Morath, die weiter von Bernd Ebler trainiert wird. «Das läuft gut, Bernd ist eine wichtige Entscheidungshilfe», sagt die 34-Jährige.

Das Cape Epic, gemeinsam mit Candice Lill, vom 17. bis 24. März, wird das erste Highlight. Weil der erste Weltcup erst am 17. Mai in Albstadt auf dem Programm steht, bleibt genügend Zeit, um sich von den Strapazen in Südafrika zu erholen. Und im günstigen Fall noch eine Portion Weltranglistenpunkte zu sammeln, um den 81. Rang wieder nach oben zu korrigieren.

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