Stuttgart (rad-net) Der Wettbewerb der Einerverfolgung endete für die deutschen Starter in der ersten Runde. Daniel Becke scheiterte am Briten Paul Manning, Robert Bartko unterlag dem Spanier Sergi Escobar. Damit fährt seit sechs Jahren erstmals kein deutscher Athlet um eine Medaille. Einen Tag vor der Qualifikation gab es Diskussionen um die Nominierung von Daniel Becke und Robert Bartko. Dem Berliner gab Bundestrainer Bernd Dittert gegenüber Jens Lehmann (Leipzig) den Vorzug. „Wir müssen die besten Athleten an den Start schicken,“ sagte Dittert vor zwei Tagen. Becke war erst am Montag nach der Tour de France zur Mannschaft dazu gestoßen. Die Umstellung von der Langzeitbelastung auf der Straße auf die kürzeren Bahndistanzen funktionierte nicht so schnell und problemlos wie ursprünglich angenommen. „Schwere Straßenrennen sind absolut notwendig, aber die Zeitspanne ist zu kurz. Im nächsten Jahr liegen drei Wochen zwischen Tour de France und Olympischen Spielen. Das wird dann bestimmt besser funktionieren,“ sagte Becke nach seinem Ausscheiden und war froh, dass er die Nominierung nicht zu verantworten hatte.
„Wir können jetzt ewig spekulieren, was Lehmann gefahren wäre, aber das Rennen ist jetzt für uns Deutsche vorbei,“ sagte Robert Bartko in einer ersten Stellungnahme. „Becke und ich sind sehr gute Verfolger, aber das Ergebnis zeigt, dass wir im nächsten Jahr die Vorbereitung besser planen müssen. Im nächsten Jahr wird es solche Diskussionen nicht geben. Wenn mein Team Rabobank mir nicht gestattet, an den Olympiavorbereitungen des BDR teilzunehmen, werde ich Olympia absagen,“ stellte der Berliner klar. „Ich war erschrocken, als ich gestern vor der Qualifikation eine sehr große Anspannung in mir spürte. Wäre ich öfter auf der Bahn gefahren, hätte ich mehr Routine gezeigt. Stuttgart war eine bittere aber lehrreiche Erfahrung.“
Jens Lehmann sah sich nach dem Ausscheiden der beiden deutschen Starter in seiner Kritik bestätigt. „Ich habe gewusst, dass es so ausgeht und fühle mich bestätigt,“ glaubt der Leipziger.
BDR-Präsidentin Sylvia Schenk bedauerte das frühe Ausscheiden von Bartko und Becke. „Aber wir haben so entschieden und müssen jetzt mit den Konsequenzen leben,“ sagte die Frankfurterin. Eine Auswirkung auf den Vierer habe dies ihrer Meinung nach nicht: „Sie werden alle hoch motiviert an den Start gehen um die Scharte auszumerzen.“ Diskussionen, dass Lehmann nicht im Vierer eingesetzt wird, entbehren jeder Grundlage.
Text: Christina Kapp
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