Ornans (rad-net) - Das Kölner Team Bulls hat in der letzten Phase der Saison 2015 noch mal einen prestigeträchtigen Sieg eingefahren. Der Schweizer Urs Huber gewann beim 17. Extreme sur Loue in Ornans nach 84 Kilometern das Rennen der UCI Marathon Serie vor seinem Landsmann Martin Fanger vom BMC Racing Team und vor dem Österreicher Daniel Geismayr von Centurion-Vaude. Bester Deutscher wurde Ex-Meister Tim Böhme.
Nach 20 Kilometern war bei den Herren eine zwölfköpfige Spitzengruppe entstanden, zu der neben dem Bulls-Trio Urs Huber, Tim Böhme und Simon Stiebjahn, auch Robert Mennen (Topeak-Ergon), Lukas Buchli (BiXS-iXS) und die beiden Centurion-Vaude-Fahrer Jochen Käß und Daniel Geismayr gehörten, sowie Martin Fanger und der WM-Dritte Hector Paez (i.idroDrain-Bianchi).
Zehn Kilometer später hatte sich das Dutzend in Splittergruppen zerrissen, um dann aber noch mal zusammen zu rollen. Zumindest acht davon lagen nach 46 Kilometern noch zusammen vorne, Urs Huber hatte allerdings keinen Teamkollegen mehr mit dabei. Simon Stiebjahn und Tim Böhme waren zurückgefallen.
Das Sägezahn-Profil des Extreme-sur-Loue forderte mehr und mehr Tribut. Es bildete sich ein Spitzentrio mit Huber, Fanger und Geismayr, nachdem sich Lukas Buchli als Weg-Gefährte der Spitzenfahrer einen Vorderrad-Defekt eingehandelt hatte.
Bei Kilometer 65 wurde eine Minute Vorsprung für die Drei gemessen, vor den Teamgefährten Hector Paez und Tony Longo. Nicht weit dahinter kam Jochen Käß an sechster Position vor Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC).
Dieses Duo wurde in der Schlussphase noch von Tim Böhme überholt, der als Sechster mit 4:38 Minuten Rückstand doch noch bester Deutscher wurde und beinahe auch noch Paez und Longo kassiert hätte. Robert Mennen wurde im vorletzten Rennen seiner Karriere Opfer eines Defekts.
Im Kampf um den Sieg holte sich in der Abfahrt vor der letzten 15 Kilometer-Schleife ein paar Sekunden Vorsprung auf Fanger und Geismayr heraus. „Ab da habe ich voll durchgezogen“, so Huber zur entscheidenden Situation. Fanger konnte sich zwar noch mal an Huber festbeißen, musste dann aber doch kapitulieren und erreichte mit 48 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann (3:52:49 Stunden) das Ziel. Während Huber seinen vierten Sieg beim Extreme-sour-Loue feierte, gelang Geismayr drei Sekunden hinter Fanger der Sprung aufs Podest.
Paez und Longo erreichten auf den Plätzen vier (+3:44) und fünf (+4:36) das Ziel.
Hinter Böhme folgte Pechvogel Lukas Buchli (+4:56). Auf Rang acht landete Jochen Käß (+5:37).
Zwischen den Positionen 10 und 15 hatte sich ein kleiner „Freundeskreis“ gebildet. Kreidler-Fahrer Markus Bauer hatte bereits nach zwei Kilometern Defekt und musste das Feld von hinten aufrollen. Dabei sammelte er auch U23-Fahrer Martin Frey (Team Bulls) ein und als sie gemeinsam Simon Stiebjahn erreichten, arbeitete das Trio bis in die Schlussphase zusammen.
Bauer bekam im Finale etwas Mühe, so dass Stiebjahn und Frey auf den Plätzen zehn und elf (beide +9:36) das Ziel erreichten und Markus Bauer auf Platz zwölf (+11:07) die 84 Kilometer beendete.
Bei den Damen siegte über 65 Kilometer die Österreicherin Christine Kollmann vor Sabrina Enaux (Specialized) und Olympia-Siegerin Julie Bresset (BH-Sr Suntour-KMC).