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Die Wiener Blutbank Humanplasma hatte 2009 eingeräumt Sportlern Blut abgenommen zu haben.
20.04.2010 14:50
Humanplasma-Skandal: Verfahren und neuer Verdacht

Amsterdam (dpa) - Gegen den früheren österreichischen Radprofi Christian Pfannberger wird im Zusammenhang mit der Humanplasma-Blutdopingaffäre ein Verfahren eröffnet, teilte die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA mit.

Damit ist der nach einem EPO-Vergehen seit November 2009 bereits auf Lebenszeit gesperrte Pfannberger der erste Sportler, den die NADA wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in den Humanplasma-Skandal vor Gericht bringt.

In die Humanplasma-Affäre könnten auch drei niederländische Radprofis verwickelt sein. «Es bestehen derzeit gegen drei Niederländer ernsthafte Verdachtsmomente», sagte der Chef der niederländischen Anti-Doping-Agentur, Herman Ram. Er bestätigte damit weitgehend einen Bericht der Rotterdamer Zeitung «AD Sportwereld».

Ram nannte keine Namen und ließ zudem offen, ob es bei den Verdächtigten um noch aktive Sportler geht. Er wolle Hinweise vermeiden, aus denen eventuell Rückschlüsse gezogen werden könnten. Möglicherweise erhöht sich die Zahl der betroffenen Holländer noch. In den österreichischen Ermittlungsunterlagen, von denen seiner Behörde Kopien übergeben wurden, seien «diverse Niederländer genannt», sagte Ram. «Allerdings heißt das nicht, dass sie nun alle verdächtig sind.»    

Pfannberger indes soll laut Zeugenaussagen «in den Räumlichkeiten der Firma Humanplasma wiederholt Blutabnahmen zum Zwecke des Dopings im Sport» durchgeführt haben beziehungsweise durchführen haben lassen, hieß es in einer NADA-Mitteilung. Der 30-jährige mehrmalige österreichische Meister könnte zudem verbotene Substanzen auch an andere Sportler weitergegeben haben, hieß es weiter.

Die NADA Österreichs hatte angekündigt, gegen sämtliche in den Akten der Sonderkommission Doping der Kriminalpolizei auftauchenden Profisportler und Betreuer Verfahren einzuleiten. Sie sollen bei der Eröffnung der Verfahren in den nächsten Wochen schrittweise bekanntgegeben werden.

Die Wiener Blutbank Humanplasma hatte im vergangenen Jahr eingeräumt, von 2003 bis 2006 rund 30 Sportlern zu späteren Dopingzwecken Blut abgenommen zu haben. Organisatoren sollen unter anderem der Langlauf-Trainer Walter Mayer und Sportmanager Stefan Matschiner gewesen sein. Deutsche Athleten sollen nach Humanplasma- Angaben nicht dabei gewesen sein.    


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