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18.04.1999 08:52
Vandenbroucke gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich
Belgiens Radprofis zeigen der Konkurrenz bei ihren Klassikern in diesem Frühjahr das Hinterrad. Frank Vandenbroucke beendete am Sonntag nach 6:25 Stunden Lüttich-Bastogne-Lüttich als Sieger, nachdem zwei Wochen zuvor Peter van Petegem die Flandern-Rundfahrt für sich entschieden hatte. Zweiter bei dem vierten Weltcup-Rennen der Saison wurde mit einer halben Minute Rückstand der Holländer Michael Boogerd vor seinem Landsmann Maarten den Bakker.
Udo Bölts aus Heltersberg fuhr als bester Deutscher auf den hervorragenden Rang neun. "Die Beine waren gut, ich hatte auch eine gute Position. Aber irgendwann einmal ist das Benzin alle. Das letzte Quentchen Explosivität hat gefehlt, ich hatte alles auf eine Karte gesetzt. Vielleicht klappt es am Samstag beim Amstel Gold Race", sagte Bölts.
Mehr Sprengkraft hatte der 24jährige Vandenbroucke, der sich seinen Sieg in der Manier der alten belgischen Radhelden wie Eddy Merckx erkämpfte. Fünf Kilometer vor dem Ziel katapultierte er sich beim Anstieg nach St. Nicolas förmlich aus einer 16köpfigen Spitzengruppe, die sich 30 km zuvor gebildet hatte. Durch seinen Erfolg übernahm er nach vier Rennen auch die Führung im Weltcup vor seinen Landsleuten Andrej Tchmil und van Petegem. "Für mich hat sich ein Traum erfüllt", sagte der neue belgische Rad-Held.Fehler! Textmarke nicht definiert.
"Wir müssen aufpassen, daß Udo beim Anstieg zum Cote de la Redoute in der Spitzengruppe dabei ist. Dort wird es eine Attacke geben", hatte Telekoms Sportlicher Leiter Walter Godefroot kurz vor der entscheidenden Phase des Rennens gesagt. Der Pfälzer hatte sich die Taktik gut eingeprägt und die nötige Kraft, um an dem Steilstück den Anschluß zu halten. In den Ardennen kamen Udo Bölts und Co mächtig ins Schwitzen. Beim Start im Zentrum von Lüttich trugen sie noch dicke Fleece-Handschuhe, auf den 264 km fielen dann Stück für Stück die Hüllen. Und das nicht nur wegen der Hitze. Derweil sich die Sonne mühte, die letzten Schneefelder wegzuschmelzen, versuchte sich der Franzose Laurent Jalabert an dem gleichen Kunststück bei der Konkurrenz. Fast 90 km vor dem Ziel wagte er es, sich vom Feld abzusetzen und das Tempo hochzutreiben. Ein schier aussichtsloses Unterfangen, wie Godefroot meinte: "Er hatte wohl darauf spekuliert, daß einige Fahrer mitgehen würden." Knapp 40 km vor dem Ziel war seine Alleinfahrt zu Ende. Zu diesem Zeitpunkt hatte Godefroot zum ersten Mal tief durchgeatmet. Nach einem Sturz hatte Jens Heppner (Gera) zuerst in einem Krankenwagen Platz nehmen müssen, diesen dann aber kurz darauf gegen einem im Teamwagen eintauschen können. Was blieb war der Schrecken, ein zertrümmerter Helm und der Verdacht auf einen Rippenbruch. Zurück
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