Sehr geehrter Herr Winfried Hermann,
die Trainer und Übungsleiter der Talentstützpunkte des Sächsischen Radfahrer-Bundes (SRB) fordern Sie auf, Ihren Antrag auf einen Stopp der Fördermittel für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zurückzuziehen.
Am 17. und 18. Oktober 2008 trafen sich die Vertreter von 23 Radsportvereinen Sachsens zu einer Klausurtagung mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit. Der Kampf gegen Doping hat für uns höchste Priorität. Durch Prävention, das heißt ständige Aufklärung und Erziehung beim täglichen Training, wollen wir unseren Beitrag leisten.
Das war eines der wichtigsten Ergebnisse dieser für den SRB richtungsweisenden Beratung. Uns ist bewusst, die Existenz des Radsports steht auf dem Spiel. Die täglichen Entbehrungen des Trainings kann man nur auf sich nehmen, wenn man seine Sportart liebt. Was man liebt, zerstört man nicht! Wir unterstützen deshalb alle wirkungsvollen Maßnahmen gegen das Doping und verurteilen die Unverbesserlichen aufs Schärfste. Doch Ihre Forderung bewirkt das Gegenteil! Die Streichung der Fördermittel für den BDR bedeutet das Ende des Nachwuchsleistungssports, denn dort werden die Mittel in erster Linie eingesetzt.
Damit nehmen Sie uns die Grundlage unserer Arbeit! Es ist ein Irrtum zu glauben, dadurch das Dopingproblem zu lösen, denn der Profiradsport ist kaum betroffen. Aber unsere Chance, auch weiterhin Einfluss auf die charakterliche Entwicklung junger Radsportler zu nehmen wird stark eingeschränkt, wenn nicht gar unmöglich. Der BDR ist als unser Dachverband, absoluter Vorreiter im Kampf gegen diese Seuche und wir stehen voll hinter seinen eingeleitenden Maßnahmen.
Wir laden Sie hiermit ein, schauen Sie sich ein Training unserer jungen Radsportler an und reden Sie mit ihnen. Nur mit solchen Gesprächen können Sie etwas erreichen, nicht aber mit überzogenen politischen Aktionen. Wir glauben, dass Sie nach einer solchen Lehrstunde beschämt feststellen werden, dass Sie den falschen Weg gewählt haben.
Mit sportlichen Grüßen
Manuela Götze, Geschäftsführerin, Thomas Henker, Landesverbandstrainer sowie alle Trainer und Übungsleiter der sächsischen Talentzentren Chemnitzer PSV, ESV Lok Zwickau, RSV 54 Venusberg, RSC Sachsenblitz Burgstädt, SV Sachsen ’90 Werdau, RSV Hainichen, SV Mittweidatal 06 Raschau-Markersbach, SC DHfK Leipzig, RSV AC Leipzig, SV Lok Eilenburg, Dresdner SC 1898, SSV Heidenau, Seifhennersdorfer SV, SSV Mounty Altenberg, RSG PSV Bischofswerda 1964, RSV Team Auto-Riedel Schwarzenberg, RSC ’93 Marienberg, 1. RV Leipzig 1990, RV Zwenkau 1890, RSV Bautzen, TSV Großschönau, TSV ’92 Freiberg und SV Blau-Weiß Augustusburg. |