Schladming (rad-net) - Trotz Olympiastress gelang Sabine Spitz beim achten und letzten Weltcup-Rennen in Schladming, Österreich, als Fünfte der Sprung aufs Podium. Die Olympiazweite Maja Wloszczowska (Polen) gewann ihren ersten Weltcup mit 37 Sekunden vor Irina Kalentieva (Russland) und 1:05 Minuten vor Weltcup-Gesamtsiegerin Marie-Hélène Prémont (Kanada). Aus deutscher Sicht überraschend: Anja Gradl (Kastl) wurde als drittbeste U23-Fahrerin 18.
Olympiasiegerin Sabine Spitz (Murg-Niederhof) hatte vor dem Weltcupfinale nicht viel erwartet. Die vielen, sehr steilen und langen Anstiege, das kühle Wetter und der Terminstress nach Olympia, hatten die Aussichten nach unten geschraubt. So war es auch keine Überraschung, dass sie zu Beginn nur an achter Position auftauchte. Doch die 36-Jährige zeigte sich motiviert und machte Boden gut. In der dritten von fünf Runden (á 5,1 Kilometer) ging sie an der Neuseeländerin Rosara Joseph vorbei und hielt Rang fünf, der im Weltcup Ehrung auf dem Podium bedeutet.
„Mit dieser Vorbereitung, die eigentlich keine war, und auf diesem Kurs, bin ich mit dem Ergebnis echt zufrieden. Diese Strecke ist nicht meine Welt. Ich freue mich für meine junge Teamkollegin Anja, die mit solchen Kursen prima zurecht kommt“, sagte Spitz, die 2:26 Minuten Rückstand auf Wloszczowska hatte.
Die angesprochene Anja Gradl, die für Spitz’ central-Ghost-Team fährt, zeigte ihre bis dato beste internationale Leistung. Als drittbeste U23-Fahrerin klassierte sie sich mit 9:05 Minuten auf Rang 18. „Das ist eben mein Kurs. Ich bin glücklich über dieses Resultat“, sagte das Leichtgewicht aus Kastl in Bayern.
Drittbeste Deutsche war Adelheid Morath (Freiburg) auf Rang 23. (10:06 Minuten zurück). Der Olympia-18. hatte man in der Nacht zum Samstag sowohl ihr Olympiabike als auch ihr Trainingsbike gestohlen. So war sie auf dem Trainingsrad von Anja Gradl unterwegs. „Das Bike war okay aber ich hatte eine andere Sitzposition und in den Downhills habe ich zuviel Zeit verloren“, erklärte Morath.
Eingangs der letzten Runde schien der 15. Weltcup-Sieg von Weltmeisterin Margarita Fullana (Spanien) schon ausgemachte Sache zu sein. Mit 25 Sekunden Vorsprung ging sie auf die letzten 5,1 Kilometer. Doch Fullana bekam starke Krämpfe, so dass die Verfolgerinnen Wloszczowska und Kalentieva aufschließen und vorbei gehen konnten. Die Polin setzte sich durch und konnte es kaum fassen. „Ich hätte vor der letzten Runde nicht gedacht, dass wir noch an Marga heran kommen könnten“, sagte Wloszczowksa, die 2004 in Schladming schon einmal Zweite hinter Kalentieva war. Auch Prémont konnte noch an Fullana vorbei gehen.
Die Gesamtwertung hatte die Kanadierin schon vor dem Finale sicher. Sie holte sich mit 1580 Punkten zum ersten Mal in ihrer Karriere, über deren Fortsetzung sie sich erst im Herbst entscheiden will, die Weltcup-Gesamtwertung. Auf Platz zwei kam Catharine Pendrel (Kanada, 1234), dritte wurde Kalentieva (1060).
Sabine Spitz (675) beendete die Wertung auf Platz zehn, Adelheid Morath (366) auf Rang 25.