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Die Spitzenfahrer auf der Strecke. Foto: Veranstalter
23.07.2008 16:03
Transalp: Sekunden entscheiden in Naturns

Naturns (rad-net) - Andreas Strobel und Markus Kaufmann haben die fünfte und längste Etappe der Jeantex-Bike-Transalp für sich entschieden. Nach 122,25 Kilometer und 2897 Höhenmetern von Livigno nach Naturns überquerten die beiden Vaude-Simplon-Mountainbiker nach 5:07:43 Stunden die Ziellinie. Nur 1,3 Sekunden dahinter folgten Martin Kraler und Heinz Verbnjak von Craft & Friends. Mit weiteren vier Zehntel Rückstand erreichten die Träger des Gelben Trikots vom Team Bulls, Karl Platt und Stefan Sahm, das Etappenziel Naturns.

So wirklich hatten selbst die späteren Sieger nicht mit so einem Rennausgang gerechnet. Zwar hatte Andreas Strobel schon im Vorjahr zweimal eine Etappe für sich entscheiden können, doch für Markus Kaufmann ist die diesjährige Transalp-Teilnahme die erste überhaupt: „Das ist der Hammer. Ich bin so froh, dass das geklappt hat. Wir hatten uns eigentlich so etwas nicht ausgerechnet. Wir wollten im Kampf um Platz drei das Rothaus-Cube-Team abhängen. Die letzten zehn Kilometer sind wir dann von vorne gefahren.“

Zwischendurch hatte es für die beiden Deutschen, die Dank des Sieges auch Platz drei im Ranking eroberten, allerdings nicht so ausgesehen, als ob sie heute den Tageserfolg feiern würden können. Denn das Team Bulls hatte sich vor dem zweiten Anstieg absetzen können, verlor aber den herausgefahrenen Vorsprung auf Grund eines Defektes wieder, so dass eine recht große Gruppe bis zur letzten Erhebung zusammen unterwegs war.

„Der letzte Berg war Wahnsinn. Ich bin fast zerplatzt. Zum Glück sind wir in dem Moment dran geblieben, denn wir haben viel gearbeitet“, erklärte Andreas Strobel. Eine Tatsache, die auch Leader Karl Platt nicht entgangen war. „Er meinte, da wir so viel gearbeitet haben, können wir auch die letzten Kilometer vorne weg und zum Sieg fahren.“

In der Mixed-Wertung hatten die Führenden gestern den Angriff vom Team Stöckli Wädenswil nicht abwehren können. Heute aber unterstrichen Milena Landtwing und Werner Fischer, dass sie nicht umsonst das orangene Trikot tragen. Nach 5:43:51 Stunden überquerten die beiden Schweizer die Ziellinie in Naturns. „Wir mussten heute Farbe bekennen. So schnell lassen wir uns das Leadertrikot nicht abnehmen. Wir haben unsere Konkurrenz im Münstertal abhängen können, nachdem beide in den Anstiegen noch vor uns gelegen hatten“, fasste Milena Landtwing ihren Tag zusammen.

Ihre härtesten Konkurrenten Anita Steiner und Cornel Bamert, die gestern noch für ihre Attacke belohnt worden waren, verloren dadurch heute wieder zehn Minuten. Ihre erste Podiumsplatzierung erzielten auf Platz drei Andrea Kuster und Lars Vollmer.

In der Frauenwertung sind mit 5:43:52 Stunden Alison Sydor und Pia Sundstedt weiter das Maß aller Dinge. Sie fuhren eine Minute schneller als das heute zweitplatzierte Schwesternpaar Anna-Sofie und Kristine Norgaard vom Team Cube. Die beiden Däninnen übernahmen dank ihrer guten Leistung den zweiten Platz in der Damenwertung und liegen nunmehr fünf Minuten vor den heute drittplatzierten Zwillingen Sandra und Peggy Klose von Zwillingscraft-Ideal.

Für Pia Sundstedt war die Rennanalyse heute einfach: „Eigentlich lief es sehr gut, denn nach dem ersten Berg haben wir eine gute Gruppe erwischt und mussten daher nicht viel arbeiten. Es war also sehr gemütlich für uns.“ Für die Finnin war es einfach, für Kristine Norgaard war es hingegen jede Menge Spaß, der seit jeher bei der Dänisch- und Französisch-Lehrerin im Vordergrund steht: „Wir waren sehr schnell unterwegs und werden von Tag zu Tag besser, mit Ausnahme von gestern, wo wir vergessen haben, Spaß zu haben.“ Norgaard, die erst vor vier Jahren ihr erstes Mountainbike kaufte weiter: „Es zahlt sich aus, dass wir jeden Nachmittag zwei Stunden schlafen und auf die Ernährung achten.“ Wenn die beiden Schwestern daran festhalten, sollte es auch mit dem Ziel für die diesjährige Transalp klappen, so viel Spaß wie möglich zu haben und dadurch so schnell wie es eben geht zu sein.

Mit zahlreichen Anstiegen wartet damit morgen die Königs-Etappe der Transalp. Insgesamt gibt‘s auf 90 Kilometern 3866 Höhenmeter. Nach dem Vigiljoch und der anschließenden Abfahrt ins Tal geht es stetig hoch und runter – und das über Platzerer Jöchl und Gampenpass sowie den Gantkofel. Die finale Abfahrt führt über den alten Mendelsteig vom Menedelpass nach Kaltern.


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