München (dpa) - Die mit dem Sieg des umstrittenen Italieners Paolo Bettini zu Ende gegangenen Rad-Weltmeisterschaften haben laut Erik Zabel «Traurigkeit und Schaden» hinterlassen. Das sagte der WM-18. in München.
Es sei eine Situation entstanden, die «Traurigkeit und Schaden hinterlässt für die Verbände und die Sportstadt Stuttgart», befand er. «Die Probleme hätten auch schon eher geklärt werden können, nicht erst in diesen vier Tagen - ob Valverde, Di Luca oder Bettini. Unter dem Strich bleibt wohl eine Antipathie zwischen den Verbänden und der Stadt Stuttgart. Ich glaube nicht, dass in Stuttgart so schnell wieder ein Profiradrennen stattfinden wird. Das Ganze ist zum Worst Case geworden», sagte der Berliner rückblickend auf die chaotischen WM-Tage, die von Gerichtsverfahren, Doping-Verdächtigungen und Querelen zwischen Verbänden und der Stadt gekennzeichnet waren.
Zabel äußerte noch einmal Verständnis für Bettini, der sich geweigert hatte, die Anti-Doping-Ehrenerklärung des Weltverbandes UCI zu unterschreiben, was seinen Start gefährdet und für viel Unmut gesorgt hatte. «Es wäre gut gewesen, wenn Paolo die Erklärung vor der WM unterschrieben hätte. Aber er hatte Argumente, die es verdient gehabt hätten, gehört zu werden. Ich habe Verständnis dafür, wenn er sagt, wieso kriegt im Fall eines Verstoßes die UCI mein Jahresgehalt und nicht mein Team?», fragte der Doping-geständige Zabel, der selbst wie die Vielzahl der Rad-Profis längst unterschrieben hat.