San Sebastian (dpa) - Leonardo Bertagnolli vom Team Liquigas hat den Radsport-Klassiker von San Sebastian gewonnen.
Der 29 Jahre alte Italiener setzte sich zehn Kilometer vor dem Ende des 225 Kilometer langen ProTour-Rennens zusammen mit dem Spanier Juan Manuel (Quickstep) aus einer zwanzigköpfigen Spitzengruppe ab und gewann das Sprintduell. Für Bertagnolli, der im Vorjahr auf einer Vuelta-Etappe gesiegt hatte, ist es der größte Erfolg seiner Karriere.
«Hinter uns waren viele schnelle Verfolger wie Rebellin und Valverde, da mussten wir etwas versuchen», kommentierte Bertagnolli den erfolgreichen Vorstoß. Die Entscheidung beim Clasica San Sebastian, bei dem der umstrittene Tour-de-France-Sieger Alberto Contador (Spanien) fehlte, fiel nach dem schwersten Anstieg des Rennens zum Jaizkibel, als die Gruppe um Bertagnolli ein Ausreißer- Quartett stellte. Der große Favorit Alejandro Valverde aus Spanien entschied den Sprint um Rang drei mit 18 Sekunden Rückstand auf das Sieger-Duo für sich. Auf Rang vier kam Alessandro Ballan (Italien) vor Carl Barredo (Spanien) und Mikel Astarloza (Spanien) ein. Die deutschen Profis spielten bei dem Rennen keine Rolle.
In der ProTour-Gesamtwertung führt weiter der unter Doping-Verdacht stehende Danilo di Luca (Italien/207 Punkte) vor Contador (191) und Valverde (189). Weitere ProTour-Rennen stehen mit der am 10. August in Saarbrücken beginnenden Deutschland-Tour und den Hamburg Cyclassics am 19. August an.
Inzwischen haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt mitgeteilt, dass bei der Vuelta vom 1. bis 23. September das Team Astana trotz der Dopingaffären (Mazzoleni, Kessler, Winokurow) willkommen sei. Das Team hat sich nach dem Ausstieg bei der Tour de France für den Monat August selbst eine Auszeit auferlegt und will vom 1. September an wieder am Renngeschehen teilnehmen.
Vorjahressieger Alexander Winokurow, der bei der Tour des Blutdopings überführt wurde, ist vom Astana-Team entlassen worden und kann nicht starten. Die Vuelta-Organisatoren appellierten an alle Teams, keinen Fahrer zu nominieren, der in Ermittlungen oder Verfahren wegen Dopings verwickelt ist. Als 22. Mannschaft ist der spanische Zweitdivisionär Relax eingeladen worden, bei dem Francisco Mancebo und Oscar Sevilla fahren, die als mutmaßlichen Kunden des spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes gelten.