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Daniele Bennati jubelt als Etappensieger - Markus Fothen (l) hat das Nachsehen.
26.07.2007 19:39
Tour im Rasmussen-Schock - Fothen Etappen-Zweiter

Castelsarrasin (dpa) - Das Tour-Erdbeben ist nach dem Rasmussen-Rauswurf für nur wenige Stunden durch das sportlichen Geschehen notdürftig beruhigt worden. Acht Ausreißer beherrschten die Szene während der 17. Etappe. Markus Fothen verpasste seinen ersten Etappensieg knapp.

Im Ziel der 188,5 Kilometer langen Strecke zwischen Pau und Castelsarrasin feierte der Italiener Daniele Bennati den Tagessieg vor dem gelernten Landwirt Fothen vom Team Gerolsteiner. Jens Voigt, der zu der am Ende auf vier Fahrer geschrumpften Fluchtgruppe gehörte, verpasste seinen dritten Tour-Etappenerfolg seiner Karriere nach 2001 und 2006.

Alberto Contador, der in Pau mit dem Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers gestartet war, übernahm erst im Ziel das für einen Tag vakante Gelbe Trikot Rasmussens. Der 24-jährige Spanier («Ich bin clean») wird wegen seiner Verbindungen zum Doping-Arzt Eufemiano Fuentes ebenfalls mit Manipulationen in Verbindung gebracht. Contador liegt vor der 18. Etappe mit 1:53 Minuten Vorsprung vor Cadel Evans (Australien) und 2:49 Minuten vor Levi Leipheimer (USA) in Führung.

«Ein Podium nicht gerade zum Träumen», schrieb «L'Equipe» mit Blick auf das wahrscheinliche Finalergebnis der Chaos-Tour 2007. Die Entscheidung der außergewöhnlichen Frankreich-Rundfahrt wird am 28. Juli beim 55,5 Kilometer langen Zeitfahren einen Tag vor dem Finale in Paris in Cognac fallen. Beim ersten Zeitfahren in Albi hatte Contador auf Evans lediglich 1:14 Minuten verloren.

«Ich bin erst am Morgen von der neuen Situation überrascht worden, dass Rasmussen aus dem Rennen ist. Ich bin gestern Abend früh ins Bett gegangen», sagte Contador. Zu den Doping-Verdächtigungen sagte Contador: «Ich bin clean, sonst wäre ich nicht hier. Ich habe alle Doping-Kontrollen überstanden.» Zu seiner Verbindung zu Fuentes sagte der einstige Fahrer von Liberty-Seguros: «Die Sache hat sich längst geklärt. Ich war damals zum falschen Zeitpunkt im falschen Team.» Wegen seiner Verwicklung hatte Contador wie Jan Ullrich und Ivan Basso nicht bei der Tour 2006 fahren dürfen. Contador wies darüber hinaus Beziehungen zum umstrittenen italienischen Mediziner Michele Ferrari zurück: «Ich weiß nicht einmal, wie er aussieht.»

Tom Boonen machte in der Wertung um das Grüne Trikot, die er anführt, weiteren Boden gegenüber Erik Zabel gut. Den Spurt des Verfolgerfeldes 9:37 Minuten nach dem Tagessieger gewann der Belgier. Der 37-jährige Berliner Zabel dürfte damit seine vagen Hoffnungen auf noch einmal Grün bei seiner wahrscheinlich letzten Tour begraben. Zabel trug in seiner Karriere bisher sechs Mal das Grüne Trikot.

Schon früh hatte sich bei tropischen Temperaturen von fast 40 Grad eine achtköpfige Spitzengruppe gebildet. In ihr fuhren in Fothen und Voigt die beiden großen deutschen Enttäuschungen dieser Tour. Voigt wollte 3,5 Kilometer vor dem Ziel seine einzige Chance in einem Vorstoß nutzen. Aber die Konkurrenten waren auf der Lauer und erzwangen einen gemeinsamen Schlussspurt, in dem Bennati vom italienischen Team Lampre nicht zu bezwingen war.

Drei Tage vor dem Ende war der Klassiker noch immer wie gelähmt von dem Rausschmiss Michael Rasmussens. Der Däne hatte in der Nacht Hals über Kopf die Tour verlassen, nachdem ihn seine Mannschaft Rabobank wegen falscher Angaben zu seinem Trainingsort vor die Tür gesetzt hatte. Tour-Chef Christian Prudhomme erklärte, Rasmussen habe sich mit dieser Lüge den Dopingkontrollen entziehen wollen.


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