Bonn (dpa) - Armin Baumert, Chef der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA, fordert im Kampf gegen Doping juristisch klare Konsequenzen für beteiligte Mediziner.
«Ehrenerklärungen gab es schon immer. Die helfen allein nicht weiter», sagte Baumert in einem Interview der «Westdeutsche Zeitung». «Moralisch sind solche Erklärungen nachvollziehbar und richtig, wirksam wird das aber alles erst, wenn spürbare Konsequenzen gezogen werden können.»
Die Verabschiedung des Anti-Doping-Gesetzes durch den Deutschen Bundestag sei im Kampf gegen Doping ein Schritt in die richtige Richtung. Aber, so Baumert, «selbst härteste Gesetze schützen uns nicht vor Leuten, die weiter dopen und betrügen werden. Wir müssen uns abgewöhnen zu glauben, dass wir irgendwann einen doping- und manipulationsfreien Spitzensport haben werden.»
Die Reaktionen auf die jüngsten Doping-Enthüllungen im Radsport haben bei Baumert nicht gerade Optimismus im Kampf gegen Doping aufkommen lassen. «Wenn man gesehen hat, wie viele Menschen der Meinung sind, dass Jan Ullrich seine Karriere trotz allem fortsetzen sollte, sieht man, dass die Notwendigkeit des Kampes gegen Doping in der deutschen Gesellschaft immer noch nicht angekommen ist», stellte Baumert fest. «Das stimmt mich skeptisch.»