Berlin (rad-net) - Insgesamt 12.000 Zuschauer waren am Sonntag zum Familientag in das Berliner Velodrom gekommen und sahen in allen Wettbewerben besonders spannende Szenen und überragende Sieger. Mit einer tollen Leistung überzeugten die Berliner Guido Fulst/Leif Lampater in der Großen Schultheiss-Jagd. Durch einen hart erkämpften Rundengewinn sicherten sie sich gegen die Top-Konkurrenz nicht nur den Sieg in dieser Prüfung, sondern übernahmen zugleich die Führung in der Sechstage-Wertung. Die war zuvor schon von Marvulli/Villa an die fliegenden Holländer Slippens/Stam übergegangen.
Im bunten Programmgeschehen bildete zum Ausklang des Renntages auch die Vattenfall-Jagd über 30 Minuten einen besonderen Höhepunkt. Sie spiegelte Kampfgeist und Klasse der besten Sechstagefahrer wider. Nachdem im Rundenwirbel zehn Teams eine Runde Vorsprung herausgeholt hatten, inszenierte Rolf Aldag sechs Minuten vor dem Ende des Rennens noch einen Vorstoß und zog mit Partner Robert Bartko in Front. Dieser Attacke vermochten nur Andy Kappes/Andy Beikirch zu folgen. Gemeinsam vollzogen beide Paare den Rundengewinn und spurteten um die entscheidenden Zähler in den Schlußwertungen. Favorisiert waren hier wohl die cleveren Kappes/Beikirch, aber Aldag stieß vor der alles entscheidenden Schlußwertung noch einmal vor. Im rundenlangen Kampf waren die Rivalen zwar wieder heran, aber Aldag schickte seinen Mann in guter Position ins Rennen. Und dann zeigte Bartko seine Klasse. Mit einem vehementen Antritt vollzog er den Anschluß zu Kappes und überspurtete ihn auf der Zielgeraden noch um Handbreite.
Mit seinem Sprintsieg über Lokalmatador Sören Lausberg sorgte Stefan Nimke für den Abschlußerfolg an diesem Tage, nachdem bei den Stehern bereits Giuseppe Atzeni an der Rolle von Jubilar Bruno Walrave (50 Jahre Schrittmacher!) für einen Überraschungserfolg gesorgt hatte. In der Gesamtwertung behaupteten sich bis zum letzten Sechstage-Wettbewerb des Sonntags weiterhin die Berliner Guido Fulst/Leif Lampater mit ihrem Rundenvorsprung. Insgesamt sind allerdings die Abstände so gering, dass noch viel Spannung zu erwarten ist.
Im Finale des internationalen Zukunftsrennens U 23 um den POT Sportmanagement-Cup setzten sich vor vollem Haus zwar noch einmal die belgischen Favoriten und Spitzenreiter im UIV Madison Talents-Cup Davy Tuytens/Nicky Cocquyt durch und verbesserten sich damit bis auf Rang zwei der Gesamtwertung, den Sieg vermochten sie aber der beeindruckenden Kombination Michael Arends/Erik Mohs vom Leipziger Team Wurzen nicht mehr streitig zu machen. Die Jungen aus der Messestadt übernahmen nach dem Berliner Sechstagerennen auch die Führung im UIV-Cup, die sie nach vier Rennen schon einmal inne hatten. Die bislang führenden Begier liegen vor dem Abschlußrennen in Kopenhagen auf Rang zwei.
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