Fort William (rad-net) - Sabine Spitz und Nina Göhl sorgten im schottischen Fort William für einen gelungenen Saisonabschluss der deutschen Cross-Countrybikerinnen. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) belegte mit 5:06 Minuten Rückstand auf Weltmeisterin Gunn-Rita Dahle den zweiten Platz. Nina Göhl (Freiburg) landete mit
nur drei Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Irina Kalentieva
auf Platz Fünf.
Bei den Herren siegte überraschend der Schweizer Ralph Näf (2:06:36 Stunden) vor seinem Landsmann Christoph Sauser (2:06:37) und dem Schweden Frederik Kessiakoff (2:03:19). Lado und Manuel Fumic (Kirchheim/T.) landeten auf Rang Acht und Zehn.
Sabine Spitz und Gunn-Rita Dahle verschafften sich bereits nach
wenigen Kilometern in einer technischen Passage einen Vorsprung auf die Konkurrenz. Nach einem kleinen Strauchler von Spitz kam Dahle weg und fuhr souverän ihrem sechsten Weltcup-Sieg in dieser Saison entgegen. „Heute war es wie Fliegen“, lachte Dahle, die ihrem Freund und Trainer Kenneth Flesja den Sieg zum Geburtstag versprochen hatte. Sabine Spitz fuhr hinter der Olympiasiegern souverän auf Platz Zwei.
„Ich habe am Anfang das Tempo hoch gehalten, die Beine haben sich gut angefühlt. Ich bin dann noch ein zweites Mal ins Straucheln gekommen, dadurch war Gunn-Rita weg. Aber ich bin zufrieden. Die Form kam leider sechs Tage zu spät,“ meinte Spitz. Der der dritte zweite Platz in der Gesamtwertung nach 2002 und 2003
war damit nicht mehr gefährdet. „Das sehe ich sehr positiv“, meinte
Spitz.
Hinter Spitz hatte sich eine vierköpfige Verfolgergruppe versammelt. Die WM-Dritte Petra Henzi (Schweiz), Irina Kalentieva (Russland), Kiara Bisaro (Kanada) und Nina Göhl blieben bis zum letzten Kilometer zusammen. Nina Göhl war nach ihrem enttäuschenden 23. Platz bei der WM „hochmotiviert“ ins Rennen gegangen und wollte beweisen, dass ihre Form intakt ist. Das gelang ihr mit dem fünften Platz nachdrücklich. Gleich gut war sie nur 2003 in Kaprun gewesen.
„Auf dieses Rennen habe ich mich das ganze Jahr gefreut. Für mich ist es super gelaufen“ jubelte die 22-Jährige. Ivonne Kraft (Gaggenau) auf Platz Acht rundete eine starke deutsche Vorstellung ab.
Bei den Männern ging ein besseres Ergebnis vor allem durch einen Reifendefekt von Manuel Fumic in der dritten von fünf Runden
verloren. Der WM-Sechste der vergangenen Woche lag gemeinsam mit Lado Fumic in der Verfolgergruppe von Ausreißer Kessiakoff und fühlte sich nach eigenen Aussagen prächtig. Durch den Defekt verlor er etwa eine Minute Zeit und für eine Runde seinen Rhythmus.
„Heute war sehr viel drin. Ich bin so locker in der Gruppe
mitgefahren. Nach dem Defekt konnte ich erst in der letzten Runde
wieder aufdrehen,“ ärgerte sich Manuel Fumic, dem das in dieser
Saison schon mehrfach passierte.
Lado Fumic war in den technischen Passagen zu vorsichtig und verlor dort jedes Mal Zeit, die ihn zu Aufholjagden zwang. „Ich war
vielleicht zu vorsichtig aber insgesamt bin ich nicht unzufrieden“,
sagte Lado Fumic.
Als drittbester Deutscher überraschte Moritz Milatz (Freiburg) mit seinem besten Weltcup-Ergebnis auf Rang 18 positiv.
Die Schweizer Näf und Sauser hatten sich aus der Verfolgergruppe mit
Weltmeister Julien Absalon als die Stärksten heraus gestellt und
holten Kessiakoff in der letzten Runde ein. Näf bezwang seinen
Landsmann im Sprint und holte sich den ersten Weltcup-Sieg seiner
Karriere vor Sauser, der bereits als Gesamtsieger feststand.
Mountainbike-Weltcup in Fort William, Schottland
Four-Cross: Guido Tschugg auf Rang Vier
Mit dem vierten Platz beim Four-Cross-Finale in Fort William,
Großbritannien, sicherte sich Guido Tschugg (Wangen) auch den vierten
Rang in der Gesamtwertung. Das Finale gewann der Norweger Leiv-Ove
Nordmark vor Weltmeister Brian Lopes und Gee Atherton aus
Großbritannien.
Beim Four-Cross hatte Guido Tschugg im Finale mit der gleichen Strategie wie im Halbfinale kein Glück: In der Vorschluss-Runde hatte er durch eine spezielle Linie im Schlussdrittel und viel Kampfgeist gerade noch den Einzug ins Finale der besten Vier geholt.
Im Finale lag er hinter Nordmark auf Rang Zwei und wollte den
gleichen Coup wiederholen. Doch der Allgäuer rutschte weg und fiel
auf Rang Vier zurück. „Schade, kann passieren. Aber mit meiner Saison bin ich voll zufrieden“, meinte Tschugg, der im Vorjahr in Fort
William gewonnen hatte.
Die Gesamtwertung entschied Brian Lopes (USA) vor dem Tschechen Michal Prokop und dem Franzosen Cedric Gracia für sich. Tschugg wurde Vierter.
Ergebnisse CC-Herren 46,7 Kilometer
1. Ralph Näf (Schweiz/ Multivan-Merida) 2:02:36
2. Christoph Sauser (Schweiz/ Siemens-Cannondale) 2:02:37
3. Fredrik Kessiakoff (Schweden/ Siemens-Cannondale) 2:03:19
4. Jose Hermida (Spanien/ Multivan-Merida) 2:03:48
5. Julien Absalon (Frankreich/ Bianchi-Agos) 2:04:26
6. Bart Brentjens (Niederlande/ Giant Racing) 2:05:11
7. Adam Craig (USA/ Giant) 2:05:11
8. Lado Fumic (Kichheim/T./ FBI) 2:05:27
9. Cedric Ravanel (Frankreich/ 2:05:47
10. Manuel Fumic (Kirchheim/T./ FBI) 2:06:31
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18. Moritz Milatz (Freiburg/ Multivan-Merida) 2:08:28
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24. Stefan Sahm (Bissingen/T. / Giant Racing) 2:09:45
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41. Wolfram Kurschat (Deidesheim/ Fuji) 2:13:19
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45. Frank Lehmann (Olbersdorf/ Rothaus-Cube) 2:14:41
...
60. Jochen Käß (Oberstenfeld/ Giant Racing) 2:19:51
62. Friedemann Schmude (Wiesbaden/ Giant) 2:20:57
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65. Robert Mennen (Nörvenich/ 2:21:57
...
69. Andi Weinhold (Marienberg/ SRM Powerteam) 2:22:58
Ergebnisse CC-Damen 37,3 Kilometer
1. Gunn-Rita Dahle (Norwegen/ Mulitvan-Merida) 1:53:17 Stunden
2. Sabine Spitz (Murg-Niederhof/ Specialized) 1:58:23
3. Irina Kalentieva (Russland/ Multivan-Merida) 1:59:02
4. Petra Henzi (Schweiz/ Fischer BMC) 1:59:03
5. Nina Göhl (Freiburg/ Multivan-Merida) 1:59:06
6. Kiara Bisaro (Kanada/ Gears Racing) 1:59:17
7. Mary McConneloug (USA/ K2) 2:01:05
8. Ivonne Kraft (Gaggenau/ Fuji) 2:02:04
9. Maria Ostergren (Schweden/ Scott) 2:02:52
10. Franziska Roethlin (Schweiz/Univega) 2:03:27
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18. Sandra Klose (Rosenheim/ Fuji) 2:08:37
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22. Adelheid Morath (Freiburg/ Rothaus-Cube) 2:11:12