Bereits in der ersten Runde kamen die ganz in Schwarz gekleideten Fumic-Brüder mit einem kleinen Vorsprung. In den Down-Hill-Passagen waren sie ihrem wichtigsten Konkurrentenn Wolfram Kurschat überlegen.
Das Duo fuhr bis zur vierten von zehn Runden einen Vorsprung von 40 Sekunden heraus. Dann wickelte sich durch einen Windstoß ein Absperrband in Scheibenbremse und Schaltwerk von Manuel Fumic. „Ich habe ewig gebraucht, bis ich das wieder heraus getüftelt habe“, schilderte der U23-Weltmeister warum er plötzlich als Dritter, 30 Sekunden hinter Kurschat auftauchte.

Der 23-Jährige war an diesem Tag so stark, dass er binnen einer Runde wieder an dem Pfälzer vorbei war.

„Manuel war ganz stark heute, ich weiß nicht wie lange ich meine Meisterserie noch verlängern kann“, bekannte Lado Fumic, der nach Bruders Missgeschick zuerst wartete, sich dann aber für’s Weiterfahren entschied. Nachdem sein Bruder wieder auf Platz Zwei lag, nahm der Vize-Europameister Tempo raus und ließ aufschließen. Danach fuhren sie das Rennen sicher nach Hause.

„Wir mussten nach dem Ergebnis von Willingen etwas für die Familienehre tun“, erklärte Lado Fumic, der zum sechsten Mal in Folge Deutscher Meister wurde.
Manuel Fumic, befragt ob er seinen Bruder attackiert hätte, wäre ihm das Missgeschick nicht passiert, antwortete zurück haltend: „Ich weiß nicht. Ich bin mit dem Vize-Meistertitel zufrieden, das muss man erst einmal werden“.

Mitfavorit Wolfram Kurschat fuhr den steilen 1,5 Kilometer langen Berg mit enormer Energie nach oben. Aber es half ihm nichts. „Berghoch war ich vielleicht ähnlich stark aber berg runter hatte ich keine Chance. Manuel ist durch die Trails geflogen, der ist da durch wie ein Wiesel“, zollte Wolfram Kurschat faire Anerkennung.

Udo Sprenger, Vize-Präsident des Bund Deutscher Radfahrer war beeindruckt von dem was er bei seinem ersten Mountainbike-Rennen erlebt hatte. „Ich bin total begeistert. Das war eine ganz, ganz hervorragende Veranstaltung. Die Leute haben eine unglaubliche Stimmung gemacht“.

Szene-Kenner waren sich einig, dass man seit mindestens zehn Jahren keine solch stimmungsvolle Deutsche Meisterschaft mehr erlebt hatte.

Ergebnisse 48 Kilometer:
1. Lado Fumic (Kirchheim/T./ FBI) 2:01:15 Stunden
2. Manuel Fumic (Kirchheim/T./ FBI) 2:01:48
3. Wolfram Kurschat (Deidesheim/ Fujibikes) 2:02:25
4. Johannes Sickmüller (Hamburg/ Stevens Racing) 2:03:43
5. Hannes Genze (Sindelfingen/ SRM Powerteam) 2:04:30
6. Malte Urban (Herford/ Stevens Racing) 2:05:06
7. Jochen Käß (Oberstenfeld/ Giant Racing) 2:05:56
8. Karl Platt (Osthofen/ Rocky Mountain) 2:06:10
9. Stefan Sahm (Bissingen/T./ Giant Racing) 2:06:45
10. Tim Böhme (Freiburg/ Team Alb-Gold) 2:07:03