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Thor Hushovd (l), Erik Zabel (2.v.l.) und Robbie McEwen (3.v.l.) im Zielsprint.
15.07.2004 17:43
Voeckler-Märchen geht weiter - Moncoutie Etappen-Held

Figeac (dpa) - Das Märchen hat noch kein Ende: Der 25-jährige Radprofi Thomas Voeckler setzt seine erstaunliche Fahrt in Gelb bei der 91. Tour de France fort.

Der fast aus dem Nichts ins Rampenlicht gefahrene Franzose des von einer Bäckerei-Kette gesponserten Rennstalls Brioches verteidigte die Führung im Gesamtklassement zum sechsten Mal. Den Tagessieg im Ziel der 11. Etappe in Figeac holte sich nach 164 km der Franzose David Moncoutie, der seinen ersten Etappenerfolg feierte. «Ein erster Tour-Etappensieg, dazu noch im eigenen Departement, ist das Größte. Mein Vorteil war, dass ich die Strecke kannte», sagte der Solosieger.

Er gehört der Cofidis-Mannschaft an, die ihr aktuelles Aufgebot sehr modifizieren musste, um nach den seit Jahresbeginn laufenden Doping-Ermittlungen gegen das Team die Tour-Zulassung zu erhalten. Für die heimischen Fans war es ein erneuter Festtag: 24 Stunden nach Richard Virenque triumphierte abermals ein Franzose. Zweiter wurde der Spanier Juan Antonio Flecha vor seinem Landsmann Egoi Martinez, beide mit 2:14 Minuten Rückstand auf Moncoutie.

Erik Zabel machte als Zweiter im Spurt des Hauptfeldes - 5:58 Minuten hinter dem Tagessieger - weiteren Boden im Kampf um das Grüne Trikot gut. Er liegt in der Punktwertung weiter hinter dem Australier Robbie McEwen, der die Ziellinie einen Platz hinter ihm überquerte. «Es ist schon erstaunlich, wie schnell ein bereits Abgeschriebener wieder zu einem ernsthaften Kandidaten für das Grüne Trikot gemacht wird», sagte Zabel in Anspielung auf die Äußerung des Deutschland- Tour-Siegers Patrik Sinkewitz, wonach der Berliner sein Favorit auf Grün sei.

Die Kandidaten für den Gesamtsieg in zehn Tagen belauerten sich ein weiteres Mal. Bevor es in die Pyrenäen geht, taten sich weder Lance Armstrong (USA), noch Jan Ullrich (Scherzingen/Schweiz), Tyler Hamilton (USA), Ivan Basso (Italien) oder Roberto Heras (Spanien) untereinander weh. Das unausgesprochene Stillhalte-Abkommen, ganz im Sinne des fünffachen Seriensiegers aus Texas, wird dann beendet sein.

Ullrich und Armstrong trennen weiter 55 Sekunden. «Ich fühle mich pudelwohl. Alle sind jetzt sehr gespannt, wie es in den Bergen läuft», sagte der Tour-Sieger von 1997. Für einen Angriff sei es noch zu früh gewesen: «Obwohl das heute mein Wetter war, interessiere ich mich eigentlich mehr für die Rotweine dieser Region.»

Der Parcours mit vier leichteren Steigungen und die Situation des Rennens an der Spitze sprach wieder für eine Ausreißergruppe. Die hatte sich nach vergeblichen Absetz-Versuchen von Jens Voigt nach 56 km ohne den Berliner gefunden. Flecha, der 2003 seine erste Tour- Etappe in Toulouse gewann und Martinez sowie Moncoutie durften den Sieg am Fuß der Pyrenäen unter sich ausmachen. Der im Alleingang siegende Franzose attackierte 9 km vor dem Ziel und ließ seinen Mitstreitern keine Chance.

45 km vor dem Ziel wurden die mäßig engagiert wirkenden Verfolger im Hauptfeld durch eine Rinderherde aufgehalten, die die Bergstraße trotz Tour de France nicht sofort räumen wollte. 40 km vor dem Ziel hatte das Trio an der Spitze über acht Minuten Vorsprung, nach Figeac retteten sie davon weit mehr als die Hälfte.


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