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Luca Schwarzbauer auf der Strecke von Glasgow. Foto: Merlin Muth
12.08.2023 19:04
MTB: Schwarzbauer erneut in der Top-Ten - Pidcock holt WM-Titel

Glasgow (rad-net) - Bei den Weltmeisterschaften in Glasgow hat Mountainbiker Luca Schwarzbauer seine zweite Top-Ten-Platzierung einfahren können. Zwei Tage nach seinem etwas unglücklichen neunten Platz im Short Track wurde der Nürtinger im Cross-Country ebenfalls guter Neunter. Weltmeister wurde Tom Pidcock aus Großbritannien.

Im sieben Runden dauernden WM-Rennen hielt Schwarzbauer mit der absoluten Weltspitze mit, ließ Fahrer wie den Franzosen Jordan Sarrou oder den Schweizer Mathias Flückiger und den dreifachen Straßen-Weltmeister Peter Sagan deutlich hinter sich.

«Eine Top-Ten-Platzierung war mein Minimalziel. Natürlich träumt man immer von mehr, aber den Umständen entsprechend lief es gut. Es ist absolut zufriedenstellend, dass nur acht Leute vor mir sind, bei einem so hochkarätig besetzten Rennen. Die Pace war heute sehr hoch, und ich bin happy, dass ich zeigen konnte, dass ich meine Stärke aus der ersten Saisonhälfte in die zweite tragen konnte. So kann ich jetzt noch auf gute Rennen für den Rest der Saison hoffen», zog Schwarzbauer sein WM-Fazit. «Ich danke auch dem Verband für die gute Vorbereitung, es hat alles super geklappt hier in Glasgow.»

Nach der ersten vollen Runde von acht lag Vorjahressieger Nino Schurter (Schweiz) an der Spitze, dann übernahm Alan Hatherly (Südafrika) die Führung, während Pidcock damit beschäftigt war, seinen Weg nach vorne zu finden. Am Ende der ersten Runde hatte der Brite den Anschluss an die erste Gruppe, die noch aus sechs Fahrern bestand, geschafft. In der dritten Runde beschleunigte Schurter, gefolgt von Hatherly und Jordan Sarrou (Frankreich). Pidcock stellte später auch noch den Anschluss her.

Zwei Runden später attackierte Schurter noch einmal, aber Hatherly und Pidcock blieben an seinem Hinterrad. Und dann war es Pidcock selbst, der zum Angriff blies. Langsam aber sicher baute er seinen Vorsprung aus und gewann mit 19 Sekunden vor Sam Gaze, der sich von hinten noch hatte heran- und vorbeischieben können. Schurter wurde mit 34 Sekunden Rückstand Dritter.

Die Straßenfahrer hatten am Tag vor dem Rennen für Verärgerung im MTB-Lager gesorgt. Tom Pidcock, Peter Sagan und Mathieu van der Poel durften viel weiter vorn starten, nämlich von den Position 33 bis 35, als sie es gemäss Ranking dürften. Möglich machte dies eine Regelanpassung einen Tag vor dem Rennen. «Es gibt eine Regel, die besagt, dass Fahrer, die in anderen UCI-Rankings unter den Top-Ten liegen, eine privilegierte Startposition für andere Disziplinen erhalten können, ließ der Verband verlauten.

«Dagegen haben wir protestiert», sagte der deutsche Bundestrainer Peter Schaupp, der sich mit anderen Nationaltrainern zu einem Schreiben an die UCI veranlasst sah. «Wir haben nichts gegen die Regelung, aber sie so kurzfristig einzuführen, das geht nicht», findet Schaupp, der ein zufriedenes WM-Fazit zog, auch wenn die deutsche Mannschaft diesmal ohne Medaille in den Cross-Country-Disziplinen blieb. «Im Hinblick auf Olympia sind wir auf einem guten Weg. Vor allem die Frauen werden immer besser. Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, was die Startplätze in Paris angeht», spekuliert Schaupp auf zwei Startplätze im Frauen-Bereich bei den kommenden Spielen 2024.

«Wir haben in Glasgow mit zwei Medaillen geliebäugelt. Hätte Pidcock Luca Schwarzbauer im Short Track nicht umgefahren, hätte es dort mit Edelmetall geklappt», sagt Schaupp. Dass U19-Fahrerin Carla Hahn als 17. hinter ihren Erwartungen blieb, wolle man zu Hause in Ruhe analysieren.

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