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Annika Zeyen war zweimal bei der Para-Cycling-EM erfolgreich. Foto: Oliver Kremer/DBS
30.05.2022 13:31
Fünf EM-Titel und 20 Medaillen für deutsche Para-Cycler

Gallspach (rad-net) - Die deutschen Para-Cycler waren am vergangenen Wochenende bei den Para-Cycling-Europameisterschaften in Oberösterreich wieder sehr erfolgreich. Fünf EM-Titel und 20 Medaillen stehen für eine herausragende Teamleistung. Annika Zeyen trat mit gleich zwei Titeln und einer Bronzemedaille die Heimreise an.

Bereits bei den beiden Weltcups zum Saisonauftakt in Ostende (Belgien) und Elzach hatte sich Zeyen in starker Form präsentiert. Gleich zum Auftakt der EM knüpfte sie nahtlos daran an: Beim Teamwettbewerb der Handbiker holte sie gemeinsam mit Vico Merklein und Johannes Herter die Bronzemedaille hinter Frankreich und Italien. Herter war ins Team gerückt, weil Bernd Jeffré krankheitsbedingt absagen musste. Dann sicherte sich die H3-Handbikerin aus Bonn den EM-Titel im Zeitfahren und zwei Tage darauf auch im Straßenrennen. Europameistertitel im Zeitfahren holten sich zudem Maike Hausberger (C2) und Michael Teuber (C1) auf dem Zweirad sowie Maximilian Jäger (T2) auf dem Dreirad.

«Dass es so gut läuft, hatte ich vorher nicht erwartet. Bronze in der Staffel war ein perfekter Start in die EM», sagte Zeyen. Nach Gold im Zeitfahren war auch das Straßenrennen am Sonntag ein Kampf. «Es war nicht der Plan, dass ich ausreiße und dann viele Teile des Rennens allein vorweg fahre», berichtet Zeyen. In Peuerbach kämpfte sie sich allein über einen Berg, der einer Wand glich. «Ich mag das Bergige ganz gerne, daher kamen mir die Höhenmeter schon gelegen.»

Nach dem Gewinn der Zeitfahr-EM wurde Hausberger zudem Vize-Europameisterin im Straßenrennen, bei dem sie lediglich vier Sekunden hinter Dauerkontrahentin Flurina Rigling ins Ziel kam.

Kerstin Brachtendorf (C5) gelang der doppelte Vize-Titel im Zeitfahren und Straßenrennen. Steffen Warias (C3) belohnte sich dank starker Leistung ebenfalls mit der Silbermedaille im Straßenrennen, nachdem er das Podest im Zeitfahren noch hauchdünn verpasst hatte. In der Klasse C1 sorgten Pierre Senska und Michael Teuber für Spitzenergebnisse. Im Zeitfahren gelang Teuber der Sieg, während Senska hinter dem Spanier Ricardo Ten Argiles Bronze holte. Im Straßenrennen gewann dann der Spanier, Senska belegte Platz zwei und Teuber wurde Dritter.

In der T2-Klasse der Männer standen für Deutschland gleich zwei Generationen des Para-Radsports auf dem Podium. Maximilian Jäger siegte im Zeitfahren souverän mit rund 40 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Routinier Hans-Peter Durst belegte den dritten Platz. Der Dortmunder Durst, der sich am kommenden Wochenende bei den Cologne Classics aus dem aktiven Profisport verabschiedet, war sehr zufrieden: «Der dritte Platz bei meiner letzten EM fühlt sich für mich an wie Gold», so der 64-Jährige. Mit Jäger steht sein Nachfolger bereits in den Startlöchern, denn er wurde nicht nur Europameister im Zeitfahren, sondern auch Vize-Europameister im Straßenrennen. Teamkollege Benno Schmidt freut sich im gleichen Rennen über Bronze. Auf ihren Dreirädern überzeugten auch Jana Majunke mit Doppel-Silber im Zeitfahren und im Straßenrennen sowie Angelika Dreock-Käser mit Bronze im Kampf gegen die Uhr.

«Ich freue mich sehr über die Ergebnisse. Von sechs neuen Athleten haben drei eine EM-Medaille eingefahren und sich damit für die WM qualifiziert», sagt Para-Cycling-Bundestrainer Alexander Bauer stolz, der damit auf Johannes Herter (H3), Manuel Scheichl (H2) als Dritter im Straßenrennen und Benno Schmidt (T2) anspielte.

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