Paris (dpa) - Das französische Cofidis-Team versinkt immer mehr im Doping-Sumpf und belastet erneut die Radsport-Szene.
«Das ist schlecht, sehr schlecht für unseren Sport. Die ehrlichen Bemühungen des Radsports, aus den Doping-Schlagzeilen herauszukommen, haben einen Rückschlag erlitten», erklärte T-Mobile-Kapitän Jan Ullrich nach Bekanntwerden der Verhaftung der beiden Cofidis-Profis Cédric Vasseur und Philippe Gaumont.
Mit den beiden Franzosen sind nun erstmals auch Straßen-Profis in die seit reichlich einer Woche bekannte Affäre um den Rennstall verstrickt. Bislang waren nur Bahnradfahrer des Rennstalls unter Verdacht geraten. Beide Straßenfahrer waren bei ihrer Ankunft am Flughafen Orly von der Pariser Drogenfahnder-Behörde festgenommen worden.
Bereits seit März 2003 ermittelt die Polizei nach eigenen Angaben gegen den Rennstall wegen Verwicklung in Doping-Geschäfte. Am 15. Januar war mit dem polnischen Physiotherapeuten Bogdan Madejak offenbar einer der Drahtzieher beim illegalen Handel mit Dopingmitteln festgenommen worden, nachdem die Polizei bei ihm verdächtige Unterlagen und Medikamente, darunter das Blut-Doping- Mittel EPO und Wachstums-Hormone sichergestellt hatte. Gegen ihn ist inzwischen Anklage erhoben worden.
Der 33-jährige Vasseur, 1997 Tour-de-France-Etappensieger, und der 30-jährige Gaumont kamen aus dem südspanischen Alicante, wo sie mit ihrem Rennstall ein zehntägiges Trainingslager absolviert hatten. Gaumont ist in Sachen Doping bereits ein Wiederholungstäter. Schon im Mai 1999 war er gemeinsam mit dem Belgier Frank Vandenbroucke von seinem Rennstall suspendiert worden, nachdem seine Verwicklung in einen Dopinghändler-Ring bekannt geworden war.
Die Verhaftung der beiden Cofidis-Profis erfolgte nur Stunden, nachdem ein Ermittlungsrichter eine formelle Anklage gegen den Bahn- Spezialisten Robert Sassone eingeleitet hatte. Im Haus des 25- Jährigen, der bis zur vergangenen Saison bei Cofidis unter Vertrag stand, hatte die Polizei Amphetamine, Wachstumshormone und das Blut- Dopingmittel EPO gefunden.