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Patrick Lefevere ist Teamchef bei Deceuninck-Quick Step. Foto: Archiv/Dries Luyten
20.07.2020 13:19
Lefevere zieht Zwischenbilanz: Corona kostet drei bis vier Millionen Euro

Moorslede (rad-net) - Mit den enormen wirtschaftlichen Krisen, die das Coronavirus weltweit verursacht hat, haben auch die ersten Radsportteams eine Bilanz aus den vergangenen fünf Monaten gezogen. Patrick Lefevere, Manager des belgischen WorldTour-Teams Deceuninck-QuickStep, schätzte jetzt den Verlust seiner Mannschaft bis Dezember 2020 auf drei bis vier Millionen Euro.

«Derzeitig haben wir einen Verlust von 1,3 Millionen Euro. Aber das Jahr ist noch nicht vorbei. Ich werde die Bilanz erst am 31. Dezember sehen, aber der Schaden wird sich vermutlich auf eine Summe von drei bis vier Millionen Euro belaufen», erzählte der 65-Jährige im Interview mit «Het Laatste Nieuws». In der Summe sei der Gewinn durch die dreimonatige Wettbewerbszeit bereits eingerechnet, wodurch Lefevere auch herausstellte, welch katastrophale Auswirkungen ein zweiter Lockdown auf die finanzielle Lage der Mannschaften und Sponsoren haben könnte.

«Falls das Virus noch einmal alles lahmlegt, dann stecken wir wirklich in der Klemme. Man kann keinem Unternehmer der Welt erzählen, dass er investieren soll, ohne etwas zurückzubekommen. Sponsoren werden uns vermutlich nicht aufgrund unserer schönen blauen Augen unterstützen.»

Die WorldTour-Saison soll zwar am 1. August mit Strade Bianche wieder anrollen, jedoch sei die Gefahr einer zweiten Welle gegenwärtig. Lefevere betonte, dass das Virus in Ländern wie Russland, Brasilien, Indien und den USA nach wie vor nicht unter Kontrolle sei und es in Australien derzeitig erneut auftauche. «Man darf das Schicksal in dieser Situation nicht herausfordern, wie es in den letzten Wochen einige Menschen gemacht haben», warnte der Belgier. Auch wenn man das Virus nicht sehe, sei es dennoch da und greife immer «aus dem Hinterhalt» an.

Zwar konnte Lefevere kürzlich den Vertrag mit den Hauptsponsoren seiner Mannschaft bis Ende 2021 verlängern, jedoch sei dies nur durch die Verbesserung der Lage seit Anfang Mai möglich gewesen. Im April habe die Situation noch gänzlich anders ausgesehen, als die Sponsoren jegliche weitere Unterstützung angezweifelt hatten.

Nun sei der belgische Rennstall, der sich derzeitig in Italien im Höhentraining befindet bereit, die Rennen wieder aufzunehmen und Erfolge einzufahren: «Wir sind mental und physisch bestens auf den Neustart der Saison vorbereitet.»

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