Moskau (rad-net) Einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze – das ist die tolle Bilanz
der BDR-Mannschaft bei der Junioren-WM auf der Olympiabahn von 1980 in
Moskau. Nach den Silbermedaillen des Vierers und von Jane Gerisch im Keirin
der Juniorinnen sowie der Bronzemedaille von Zeitfahrer Dominik Harzheim
gewann das BDR-Team am Wochenende im Olympischen Sprint Gold. Silber ging im
Zweier-Mannschaftsfahren an Leonardo Pappalardo (Ellmendingen) und Marcel
Barth (Burkersdorf) sowie Bronze an Sebastian Döhrer (Erfurt) im Sprint.
Auf die sehnsüchtig erhoffte Goldmedaille musste der BDR bis zum letzten
Wettbewerb am Sonntagabend warten. Im Olympischen Sprint gewannen Daniel
Giese (Frankfurt/Oder), Sebastian Döhrer (Erfurt) und Dominik Harzheim
(Erfurt) vor Russland und Polen. „Endlich haben wir den Russen mal das
Hinterrad gezeigt“, meinte Bundestrainer Helmut Taudte und spielte damit auf
seinen Vierer an, der hinter Russland Silber gewonnen hatte. Der Erfurter
hatte vor der WM die Devise ausgegeben, dass ein Titel ein Muss sei. Doch
das erhoffte Gold gewannen nicht seine Ausdauer-Athleten, sondern der
Sprinter-Nachwuchs von Ralph Müller. „Wir haben an eine Medaille geglaubt“,
meinte er, „dass es Gold geworden ist, ist das I-Tüpfelchen.“ Die Grundlage
für den Erfolg legte Daniel Giese als Anfahrer, den Müller für den Besten
auf dieser Position im Turnier von Moskau hält. „Die anderen Beiden konnten
dann das hohe Tempo halten und so den Sieg sicherstellen.“ Der Bundestrainer
traut allen Dreien zu, sehr schnell bei den Männern Fuß zu fassen. „Sie
haben das Talent, die Lücken zu füllen, die Rücktritte der Älteren um Jens
Fiedler nach Olympia 2004 reißen
könnten.“
Die Ausdauer-Athleten von Helmut Taudte dagegen verpassten die erhoffte
Goldmedaille am letzten Tag der WM nur hauchdünn. Leonardo Pappalardo und
Marcel Barth lagen nach dem Zweier-Mannschaftsfahren runden- und punktgleich
mit dem russischen Duo Nikolai Trussow und Michail Ignatsiew. Doch die
Anzahl der gewonnenen Wertungen gab den Ausschlag zu Gunsten der Russen.
Dennoch war der Bundestrainer insgesamt zufrieden mit der WM: „Alle
eingesetzten Fahrer bringen eine Medaille mit nach Hause. Außerdem gehört
die Hälfte der Athleten noch dem jüngeren Junioren-Jahrgang an und ist im
nächsten Jahr noch einmal startberechtigt bei der Junioren-WM.“