Terminillo (dpa) - Auf der ersten Bergankunft des 86. Giro d'Italia verlor der dreifache Etappensieger Alessandro Petacchi (Italien) erwartungsgemäß sein Rosa Trikot. Sein Landsmann Stefano Garzelli, vor zwei Jahren Gewinner des Giro, löste den Sprinter an der Spitze des Gesamtklassements nach der 7. Etappe von Avezzano nach Terminillo nach 146 km ab.
Dem Glatzkopf gelang ein Doppelschlag, denn Garzelli holte sich mit zwei Sekunden Vorsprung vor Gilberto Simoni und Alberto Noe (alle Italien) den Tagessieg. Die ersten beiden waren im Vorjahr wegen Doping-Vergehen vom laufenden Giro disqualifiziert worden.
Bei der ersten Bergetappe hatten einige Favoriten Schwierigkeiten auf dem 16 km langen Schlussanstieg und verloren bereits am siebten Tag der dreiwöchigen Rundfahrt wertvolle Zeit. «Altmeister» Marco Pantani, 1998 sowohl Giro- als auch Tour de France-Gewinner, Francesco Casagrande und Dario Frigo (alle Italien) gehörten zu den Verlierern. Frigo war vor zwei Jahren einer der Hauptdarsteller beim großen Giro-Doping-Skandal in San Remo, in den indirekt auch Jan Ullrich verwickelt war.
Die italienische Anti-Doping-Polizei NAS hatte die Mitglieder der italienischen Mannschaft Formaggi Pinzolo - ohne Ergebnisse - untersucht. Teamarzt Tomas Regi musste seinen Medikamentenkoffer öffnen. Offensichtlich gab es keine Beanstandungen. Der Formaggi Pinzolo-Fahrer Massimiliano Mori war im März bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico bei dem Versuch ertappt worden, eine Doping-Kontrolle mit Fremd-Urin zu manipulieren.
In den vergangenen beiden Jahren war die Italien-Rundfahrt durch Doping-Razzien und -Funde bei zahlreichen Fahrern gekennzeichnet.