Pietermaritzburg (rad-net) - Die Deutsche Meisterin Sabine Spitz führt ein deutsches Damen-Quintett die Meldeliste für den Weltcup-Auftakt im südafrikanischen Pietermaritzburg an. Sie und Adelheid Morath besitzen die besten Aussichten. In der U23-Kategorie will Helen Grobert um einen Platz auf dem Podest kämpfen.
Spitz hält den Ball vor dem Weltcup-Auftakt, zu dem am kommenden Sonntag um elf Uhr der Startschuss fällt, erst einmal flach. Im ARD-Morgenmagazin sprach die Olympia-Siegerin von 2008 vor dem Abflug nach Südafrika davon, ihre Ausgangsposition für das zweite Rennen in Cairns zu verbessern.
Durch ihre beiden Schulter-Verletzungen fehlen der 42-Jährigen aus Murg-Niederhof aus dem vergangenen Jahr viele Weltranglistenpunkte. Das bedeutet aktuell Rang 25 im Ranking und Startplatz 20 in Pietermaritzburg. Dass sie ihre Vorstellungen so zurückhaltend formuliert, liegt auch daran, dass sie ihre Schwerpunkte auf die «internationalen Meisterschaften» setzen will. Dennoch erhofft sie sich einen formidablen Start in die Weltcup-Saison.
«In Pietermaritzburg werden die Karten neu gemischt», meinte Sabine Spitz nach ihrem zweiten Platz vom vergangenen Sonntag in Tesserete im Blick auf die 2:30 Minuten Rückstand auf Jolanda Neff. Selbst wenn die Eidgenössin dort gewinnen sollte, so viel Differenz will Spitz im Cascade MTB Park am Sonntag nicht mehr haben. Dass sie ihn verkürzen kann, davon darf man ausgehen. Andererseits: Bei der WM 2013 wäre sie damit Sechste gewesen und diesmal wohl zufrieden.
Ihre Haibike-Teamkollegin Adelheid Morath strahlte nach Tesserete Zuversicht aus. Auch weil es deutlich besser ging, als sie nach harten Trainingseinheiten erwartet hatte. «Es kann sehr gut werden», meinte sie und was nach vorsichtiger Prognose klingt ist aus dem Mund der Hochschwarzwälderin ein wenig mehr.
Die körperliche Verfassung ist da, wo sie und ihr Trainer Robert Pintaric sie haben wollten. In Tesserete entwickelte sie am Berg wieder eine Wucht, die man vom letzten Jahr schon kennt. Die Frage ist, wie gut sie mit dem modifizierten Kurs klar kommt, wie gut das Technik-Training mit René Schmidt angeschlagen hat.
Die Ergebnisse vor ihrem Schlüsselbeinbruch vor der EM in Bern haben sie jedenfalls auch mental auf eine andere Ebene gehoben. «Das Selbstvertrauen ist gestiegen», sagt Morath. Und die Erwartungen auch. «Nicht nur die eigenen, auch die im Umfeld und im Team. Aber das ist normal.» Dauerhaft in die Top-Ten, das ist ihr Ziel.
Hanna Klein hat ihrer Karriere-Kurve 2013 wieder eine andere, eine positivere Richtung gegeben. Und die würde sie gerne fortschreiben. Sie denkt an Andorra, als sie zwischenzeitlich auf Rang zehn lag und am Ende 15. wurde. «Das war Wahnsinn, da will ich wieder hin», sagt sie. Der Wechsel zum französischen Team BH Suntour-KMC, das vollendete Sport-Studium, haben die Voraussetzungen verbessert. Wenn sie erholt am Start steht, müsste es in Richtung Top 20 klappen.
Elisabeth Brandau könnte eventuell noch ein paar Wochen brauchen ehe sie in Topform ist. Nach der Cross-Saison hat sie ihren Aufbau später begonnen. Vor gut zwei Wochen in Buchs ging es schon aufwärts, doch seither ist die Deutsche Vize-Meisterin kein Cross-Country-Rennen mehr gefahren. Einen guten Start in die Saison darf man ihr dennoch zutrauen. 2012 war sie in Pietermaritzburg immerhin 16. Bis auf die krassen Sprünge komme ich mit der Strecke ganz gut klar, aber die Hitze macht mir zu schaffen», sagt Brandau. Was die Form angeht, fühle sie sich «nicht so fit». Auf jeden Fall, so Elisabeth Brandau, werde die neue Strecke «technisch, körperlich und von der Konzentration her sehr hart.»
Im U23-Rennen der Damen (So, 9 Uhr) hofft Helen Grobert von Focus XC in diesem Jahr das Image der «ewigen Vierten» abzustreifen. Wie das so ist, mit einem solchen Image, auch bei der Südschwarzwälderin stimmt es nicht zu hundert Prozent. 2013 gewann sie in Bern EM-Bronze und auch im Weltcup stand sie in Mont Sainte Anne einmal als Dritte auf dem Podest.
«Ich hoffe, die vierten Plätze in diesem Jahr zu toppen. Die Grundlagen dafür sind gelegt», meint Helen Grobert. In den Trainingsplänen, die jetzt schwerpunktmäßig von Vater Markus, einem ehemaligen Ruderer, erstellt werden, sei eine «qualitative Steigerung» drin. «Ich habe vielleicht noch etwas bewusster trainiert», so Helen Grobert, die weiter Sportsoldatin ist und in Freiburg Gesundheitspädagogik studiert. «Gestreckt», wie sie sagt, um mehr Zeit für das Training zu haben.