Berlin (rad-net) - Mehr als 1,5 Millionen Bundesbürger gelten als medikamentenabhängig. Im Beruf oder im Bildungsbereich wird versucht, die eigene Leistung mit Hilfe von Medikamenten zu steigern und auch zahlreiche Hobbysportler greifen zur Pille.
Deswegen sagen die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der ADAC und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dem Medikamentenmissbrauch gemeinsam den Kampf an. Mit einem Symposium wollen ABDA, ADAC und DOSB auf die Problematik mit dem Ziel hinweisen, die Menschen zu einem verantwortlichen Umgang mit Medikamenten zu bewegen.
«Auch einige rezeptfreie Medikamente wie Abführmittel oder Nasensprays können missbräuchlich verwendet werden», warnte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. «Etwa vier bis fünf Prozent aller verschreibungspflichtigen Medikamente können abhängig machen, vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel. Hier ist Information durch den Apotheker wichtig.»
Immer häufiger versuchen auch Freizeitsportler ihre Leistung durch Medikamente zu erhöhen. DOSB-Präsident Thomas Bach sagte: «Im Freizeitsport stehen gesunde Fitness und Lebensfreude im Vordergrund. Mit dem Missbrauch von Schmerzmitteln, Pillen aus dem Internet oder ohne Befund eingesetzten Asthmasprays täuscht der Sportler sich und andere über seinen wahren Leistungsstand. Das ist unfair und gefährdet die eigene Gesundheit.»
ABDA, ADAC und DOSB machten sich gemeinsam für einen vernünftigeren Umgang mit Medikamenten stark: «Wir müssen stärker ins Bewusstsein rücken, dass Medikamente gezielt für den Einsatz gegen Krankheiten entwickelt werden. Wer Konzentration im Job, Fitness oder Verkehrstauglichkeit verbessern möchte, kann dies gesünder und preiswerter auf natürlichem Wege tun», betonten Wolf, Bach und ADAC-Präsident Peter Meyer.