Frankfurt (rad-net) - Verena Bentele, erfolgreiche blinde Biathletin und Skilangläuferin, stieg nach einjähriger Wettkampfpause, in der sie ihr Studium der Literaturwissenschaft in München abschloss, derzeit aufs Rennrad um. Mitte Juli wurde Bentele sogleich Deutsche Meisterin im Tandemfahren, jetzt nimmt sie an den Paracycling-Weltmeisterschaften in Roskilde in Dänemark teil.
Im Interview mit «Faktor Sport», dem Magazin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), dessen aktuelle Ausgabe jetzt erschienen ist, setzt sich die blinde Sportlerin mit ihrer gesellschaftlichen Vorbildrolle auseinander und gab einen kleinen Einblick in ihre sportlich Zukunft.
«Es geht um mehr, als dass alle vier Jahre ein paar Leute zusammenkommen und ein bisschen Sport machen», erklärte Bentele, wie sie ihre Rolle im Sport sieht «Faktor Sport»-Gespräch. «Motivationskraft und Vorbildfunktion haben im paralympischen Sport eine besondere Rolle: Sein Schicksal in die Hand nehmen, seinem Leben trotz widriger Umstände eine positive Richtung zu geben - das strahlt auch auf Menschen ohne Behinderung aus.»
Endgültig hat Bentele den Skisport noch nicht an den Nagel gehängt: «Wenn man wie ich wegen des Sports relativ lang studiert, sollte man schon eine ordentliche Prüfung hinlegen. Deshalb habe ich ein Jahr Pause vom Skilanglauf gemacht und offengelassen, wie es weitergeht. Ich habe in dieser Zeit Sportarten gemacht, die weniger Aufwand verursachen und mir trotzdem Spaß machen, und das sind Laufen und Radfahren.» Ob sie an den Paralympics 2012 in London teilnimmt, ließ Verena Bentele jedoch noch offen: «Wenn ich mich entschieden habe, wie es weitergeht, werde ich Sie informieren», so Bentele gegenüber «Faktor Sport». Wenn, habe sie das Zeitfahren im Blick.