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Der Italiener Riccardo Ricco soll Eigenbluttransfusion zugegeben haben.
09.02.2011 14:26
Empörung nach Riccò-Vorfall: «Zum Mond schießen»

Modena (dpa) - Mit einem Aufschrei der Empörung hat die Radsport-Welt auf den angeblichen Blutdoping-Zwischenfall um Riccardo Riccò reagiert. «Wir sollten ihn zum Mond schießen», sagte Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara der französischen Sportzeitung «L'Équipe».

«Riccardo macht aus dem Radsport wieder ein Synonym für Doping. Das ist schrecklich für unseren Sport.» Italiens Nationaltrainer Paolo Bettini sagte, Riccò habe mit dem Tod gespielt. Riccò war am Wochenende mit hohem Fieber und angeblichen Nieren- und Lungenbeschwerden in eine Klinik gebracht worden. Einem Arzt habe er dann erzählt, sich Eigenblut injiziert zu haben, das er 25 Tage im Kühlschrank lagerte, berichtete die «Gazzetta dello Sport». Riccò hatte nach einer positiven Dopingprobe auf CERA bei der Tour de France 2008 und einer Sperre von 20 Monaten im Vorjahr sein Comeback gegeben.

Der 27-Jährige steht vor den Scherben seiner Karriere, die zu Ende sein wird, sollte sich der neuerliche Dopingverdacht bestätigen. Sein Team Vacansoleil kündigte bereits an, ihn in diesem Fall unverzüglich zu entlassen. Die Staatsanwaltschaft und das nationale olympische Komitee Italien (CONI) haben bereits Untersuchungen begonnen. Als Wiederholungstäter droht Riccò eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren.

Der Präsident des italienischen Radsport-Verbandes, Renato Di Rocco, forderte den Fahrer zum Rücktritt auf. «Der Fall ist klar: Für sein eigenes Wohl, für das seiner Familie, und für das Wohl des Radsports muss Riccardo Riccò den Profisport verlassen. Er muss aus diesem perversen Tunnel heraus, in den er sich manövriert hat.»


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