Schladming (rad-net) - Der Spanier José Hermida hat sich beim Weltcup-Finale in der olympischen Cross-Country-Disziplin seinen zweiten Saisonsieg geholt. Er gewann nach 33,6 Kilometern in 1:40:42 Stunden mit 30 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Ruben Ruzafa und 1:26 Minuten vor dem Schweizer Mathias Flückiger. Die besten Deutschen waren Moritz Milatz und Wolfram Kurschat auf den Plätzen neun und zehn. Damit sorgten die deutschen Cross-Country-Biker in Schladming für einen versöhnlichen Saisonabschluss. Moritz Milatz erwischte an der «Planai» keinen guten Start und benötigte eine Runde, um in seinen Rhythmus zu finden. Außerdem stürzte er, so dass er erst an 29. Position zum ersten Mal an die Zeitmessung kam. Dann ging es für ihn aber stetig nach vorne. «Das ist ein positiver Saisonabschluss und gut für die Motivation im Wintertraining», meinte Milatz.
In der letzten Runde konnte er noch den Deutschen Meister Wolfram Kurschat überholen. Der hatte einen ungewohnt guten Start erwischt und sich dann an achter Position festgesetzt. Am Berg rückte er einer dreiköpfigen Gruppe vor ihm wiederholt auf den Leib, doch in den Downhill-Passagen verlor er wieder etwas Zeit.
In dem Trio vor ihm lag auch Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz, den er hätte hinter sich lassen müssen, um sich noch den fünften Rang in der Gesamtwertung zu sichern. Olympiasieger Julien Absalon aus Frankreich schied dagegen zweiter Stelle liegend mit Defekt aus, so dass Kurschat auf Rang sieben vorrückte.
Der Generalangriff von Kurschat blieb jedoch aus, weil er einen schleichenden Platten am Hinterrad hatte und so in den Kurven keinen Grip mehr fand. Eingangs letzter Runde musste er das Hinterrad wechseln, so dass er zwei Positionen einbüßte und sich auch noch von Milatz passieren lassen musste. «Schade, heute ging es richtig gut. Ich hätte die Gruppe vor mir noch angreifen können», ärgerte sich Kurschat, der aber mindestens Dritter hätte werden müssen um Schurter noch von Gesamtrang fünf zu verdrängen. Schurter wurde mit 1:52 Minuten Rückstand auf Hermida Vierter.
Als Sechster der Gesamtwertung verbuchte Wolfram Kurschat dennoch das beste Gesamtresultat für einen männlichen deutschen Cross-Country-Biker seit Lado Fumic im Jahr 2003. Moritz Milatz schob sich im Endklassement noch auf Rang 13. Überraschend stark präsentierte sich Jochen Käß. Im zweiten Rennen nach seinem Armbruch fuhr er mit 5:31 Minuten Rückstand auf Platz 20. Auch der 24-jährige Robert Mennen zeigte mit dem besten Weltcup-Resultat seiner Karriere als 27. eine ansprechende Leistung. Erhard Goller