Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) prüft weiterhin die Möglichkeit einer Strafanzeige gegen Radprofi Stefan Schumacher. Dies teilte der Verband am Montag mit. Schumacher, der WM-Dritte 2007 und zweifache Etappensieger bei der Tour de France 2008, war nach seinem positiven Dopingtest bei der Frankreich-Rundfahrt auch bei Nachkontrollen der Proben von den Olympischen Spielen in Peking positiv auf das EPO-Präparat Cera getestet worden.
Künftig will der BDR seinen Kampf gegen Doping verstärken und nur noch Athleten für Welt- und Europameisterschaften nominieren, die regelmäßig von einer Anti-Doping-Organisation kontrolliert werden. Es würden nur noch die Sportler aufgestellt, die bis zum 1. Juni den Trainingskontrollen der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) unterlägen, sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping am Montag. Für Athleten, die im Ausland lebten, seien Kontrollen bei einer von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) anerkannten Organisation Voraussetzung.
Man werden den Anti-Doping-Kampf mit aller Konsequenz fortführen, kündigte Scharping an. Die beste Waffe dabei sei Prävention. Dazu gehöre eine frühzeitige Aufklärung. Darum wird der BDR seine Maßnahmen im Rahmen des Anti-Doping-Projekts Projekt «GATE» der Deutschen Sportjugend (dsj), des Zentrums für Doping Prävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (ZfDP) und der Deutschen Radsportjugend weiter intensivieren. «GATE» soll dazu beitragen, dass sich die Athleten mit einem glaubwürdigen und dopingfreien Sport identifizieren. Dopingprävention ist ein wichtiger Bestandteil der Trainerausbildung besonders bei der deutschen Radsportjugend.
Ein Informationsstand, der die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren sollte, fand bereits am 1. Mai in Frankfurt großen Zuspruch. Einen ähnlichen Info-Stand wird es auch bei den Nachwuchsmeisterschaften in Parchim am 20. und 21. Juni und den Straßenmeisterschaften der Elite in Cottbus am 26. und 28. Juni geben.
In Wiesbaden wird außerdem am 27. und 28. Juni eine weitere Multiplikatorenschulung für Fachreferenten stattfinden, die das Thema Prävention im Rahmen der Radsport-Trainerausbildung in die Landesverbände transportieren.