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24.06.1998 16:06
Bahn DM am Wochenende in Dudenhofen

Eine kleine Gemeinde richtet eine Deutsche Meisterschaft aus. Im Bahnradsport ist das nicht ungewöhnlich. Nach dem badischen Oberhausen 1995 ist von Donnerstag bis Sonntag mit dem nur 5 500 Einwohner zählenden Dudenhofen erneut ein kleiner Ort aus der Umgebung von Speyer Gastgeber für die wichtigste nationale Veranstaltung im deutschen Bahnradsport. Und ebenso wie im radsport- verrückten Nachbarort Oberhausen rechnen auch die Dudenhofener mit einem großen Zuschauer-Zuspruch und Meisterschafts-Medaillen für Einheimische. Die Organisatoren des rund 300 Mitglieder zählenden RV 08 Dudenhofen hoffen schon am Eröffnungstag mit gut 1 000 Zuschauern. Viel mehr hatten auch die zurückliegenden Meisterschaften in Cottbus 1997 oder Stuttgart 1994 nicht zu bieten. Die Hoffnungen der Einheimischen ruhen auf dem in diesem Jahr bereits beim Weltcup erfolgreichen Rad-Profi Stefan Steinweg (Bvhl-Iggelheim) und Junioren-Weltmeister Marco Hesselschwerdt (Bellheim) in den Ausdauer-Disziplinen sowie auf dem für Cottbus startende Ex-Dudenhofer Michael Scheurer in den Sprint-Disziplinen. Als für einen Titel wird von den Dudenhofenern aber vor allem der 22jährige Jan van Eijden betrachtet. Seit seinem Vorstoß 1995 in Oberhausen in die deutsche Spitzenklasse und dem überraschenden Weltmeister-Titel im Olympischen Sprint in Bogota im selben Jahr bestimmt der , wie ihn seine Freunde nennen, im Sprint das Geschehen in der Weltspitze mit. Im Frühjahr hat van Eijden seine Abiturprüfungen bestanden und kann sich jetzt voll auf den Sport konzentrieren. Der Dudenhofener gehört zu den wichtigsten Kandidaten für die Weltmeisterschaft Ende August in Bogota, über deren endgültige Nominierung Dudenhofen die letzte Kläung bringen soll. Aber gerade m Sprint ist die Konkurrenz in Deutschland derzeit sehr groß.Van ijden weiß das am Besten, denn er trainiert in Chemnitz bei Erfolgstrainer Karsten Schmalfuß im XXL-Team an der Seite des zweimaligen Olympiasiegers Jens Fiedler (Chemnitz) und Sprint- Titelverteidigers Eyk Pokorny sowie 1 000-m-Spezialist Svren Lausberg (beide Berlin). Hier haben die besten deutschen Kurzzeitspezialisten professionelle Bedingungen gefunden. Lediglich der Schweriner Stefan Nimke hat momentan als eine Chance, die Dominanz der Schmalfuß-Schützlinge zu durchbrechen. In den Ausdauer-Disziplinen kann möglicherweise nur Steinweg in die Berliner und Cottbuser Phalanx einbrechen. Die Berliner Robert Bartko, Guido Fulst, Christian Lademann sowie Torsten Rund (Cottbus) und auch Daniel Becke (Erfurt) trugen zu einem großen Teil mit dazu bei, daß am vergangenen Wochenende Deutschland zum zweiten Mal seit 1994 den Gesamt-Weltcup gewinnen konnte. Unter der eigens für die Meisterschaften neu am Beton-Oval in Dudenhofen installierten Flutlichtanlage steht bei den Frauen vor allem eine Athletin aus Frankfurt (Oder) im Blickpunkt. Verfolgungs- Weltmeisterin Judith Arndt hat sich mit ihren herausragenden Leistungen beim Weltcup in ihren Disziplinen selbst zur Favoritin gemacht. Ihre Vereinskollegin, Sprint-Titelverteidigerin Kathrin Freitag, kann aus Krankheitsgründen nicht starten.
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