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Marianne Vos gewinnt im Endspurt vor Hanka Kupfernagel. Foto unten: Hanka Kupfernagel mit Silber. Fotos: Armin M. Küstenbrück
01.02.2009 12:19
Cross-WM: Hanka Kupfernagel holt Silber

Hoogerheide (rad-net) - Die vierfache Cross-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel hat sich ein Jahr nach ihrem Weltmeistertitel in Treviso bei den Titelkämpfen von Hoogerheide Silber geholt und damit ihre Titelverteidigung knapp verpasst. Im Sprint musste sich die 34-jährige Weltcup-Gesamtsiegerin und Europameisterin der Lokalmatadorin Marianne Vos geschlagen geben, die sich erst auf den letzten Metern erstmals ganz vorne gezeigt hatte. Dritter wurde vor 60.000 Zuschauern bei eisigem Ostwind Mitfavoritin Katherine Compton, die auf dem hartgefrorenen Kurs zunächst schon abgehängt schien, aber im Finale nochmals aufschließen konnte. Die drei Fahrerinnen kamen gemeinsam auf die 500 Meter lange asphaltierte Zielgerade.

Als schnellste einer dreiköpfigen Spitzengruppe ließ die Vize-Weltmeisterin des Vorjahres als spurtstärkste Fahrerin des Trios der Titelverteidigerin aus Denzlingen im Schwarzwald keine Chance. Hanka Kupfernagel hatte nach dem Rennverlauf im Finale keine Möglichkeit auf die Titelverteidigung. «Nach der Attacke von Compton musste ich hinterher - auch mit Vos am Hinterrad. Das war meine einzige Chance auf eine Medaille, auch wenn ich wusste, dass ich sie im Schlussspurt nicht würde abschütteln können. Trotzdem bin ich zufrieden und hatte viel Freude an den verrückten, begeisterten Zuschauern», sagte die von ihrem Lebenspartner Kluge betreute Thüringerin nach ihrer neunten WM-Medaille in zehn Jahren.

Marianne Vos ließ sich derweil von ihren Landsleuten feiern. «Es ist einfach unglaublich, zweimal im eigenen Land zu gewinnen», sagte die 21-Jährige, die 2006 in Zeddam zum ersten Mal Cross-Weltmeisterin werden konnte. «Ich musste unbedingt Hankas Hinterrad halten. Wenn sie einmal ein Loch herausgefahren hat, ist es unheimlich schwer, wieder an sie heran zu fahren», so Vos, die fast über die gesamt Renndistanz in Kupfernagels Windschatten fuhr.

Katherine Compton hatte zunächst einen Blitzstart hingelegt und schnell einen Vorsprung von 15 Sekunden herausgefahren. Dahinter hatten sich Kupfernagel und Vos auf die Verfolgung gemacht, wobei nur die Deutsche Führungsarbeit verrichtete. «Marianne hatte in der Verfolgergruppe noch drei Teamgefährtinnen, da brauchte sie nicht zu arbeiten. Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht getan. Aber ich wäre sicher nicht böse gewesen, wenn sie auch ein bisschen Führungsarbeit geleistet hätte», zeigte Kupfernagel dabei im Anschluss sogar Verständnis für die Taktik ihrer Konkurrentin. In der letzten Runde versuchte Kupfernagel mehrmals die Vorentscheidung, schließlich musste sie sich aber der Sprintentscheidung beugen. «Ich war top vorbereitet, gut drauf und habe einen großen Aufwand betrieben. Da ist klar, dass man bei so einem Ereignis ganz oben stehen will und im ersten Moment kurz schlucken muss, wenn man als Zweite ins Ziel kommt. Aber ich habe drei gute Gründe, heute zu feiern», so Kupfernagel.

Sabrina Schweizer aus Wangen belegte als zweite deutsche Starterin mit einem Rückstand von 3:37 Minuten den 23. Platz. «Das ist cool», sagte die erst 18-jährige Allgäuerin nach ihrem WM-Debüt. «Ich war total aufgeregt vor dem Rennen und die erste Runde war sehr hektisch. Dann habe ich mich aber immer weiter nach vorn kämpfen können.» Gesa Brüchmann aus Nordheide, ebenfalls 18 Jahre jung, schied hingegen bei ihrer WM-Premiere nach einem Sturz schon in der ersten der sechs Runden aus.

Das Ergebnis der Frauen in der Übersicht:

1. Marianne Vos (Niederlande)
2. Hanka Kupfernagel (Deutschland)
3. Katherine Compton (USA)
4. Sanne Van Paassen (Niederlande)
5. Caroline Mani (Frankreich)
6. Sanne Cant (Belgien)
7. Daphny Van Den Brand (Niederlande)
8. Mirjam Melchers-Van Poppel (Niederlande)
9. Eva Lechner (Italien)
10. Maryline Salvetat (Frankreich)

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