Berlin (dpa) Der sportpolitische Sprecher der Grünen- Bundestagsfraktion, Winfried Hermann, hat Feststellungsklage beim Landgericht Berlin gegen den Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Burckhard Bremer, erhoben. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtete, will der Tübinger Abgeordnete mit dem Klageantrag feststellen lassen, dass er «die Maßnahmen des BDR im Kampf gegen Doping» auch weiterhin als «unzureichend» anprangern darf. Eine Woche zuvor war von Bremer eine entsprechende Unterlassungserklärung eingegangen.
Hermann bestätigte der Deutschen Presse-Agentur dpa, dass die Klageschrift noch am Montagabend der Zivilkammer des Landgerichts Berlin zugeleitet werden sollte. Der «Süddeutschen Zeitung» sagte er: «Dass Herr Bremer es wagt, eine so selbstverständliche wie notwendige Meinungsäußerung eines Bundestagsabgeordneten zu bestreiten, überrascht mich.» Es sei vielmehr sogar seine Pflicht, nach Verantwortung im geförderten Sport zu fragen.
Hermann hatte am 15. November in einem Interview mit derselben Zeitung gesagt, BDR-Präsident Rudolf Scharping habe vor dem Bundestags-Sportausschuss am 12. November verschwiegen, «dass im BDR in vielen Bereichen noch mit dem alten Personal gearbeitet wird: mit dem Sportdirektor Burckhard Bremer, der schon in den heißen Zeiten des Dopings in dieser Position war». Bremer hatte daraufhin durch einen Rechtsanwalt mitteilen lassen, es sei der Eindruck erweckt worden, er sei «für Dopingvergehen verantwortlich» gemacht worden.
Der Bundestagsabgeordnete Hermann hatte sich Mitte vergangener Woche geweigert, die Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Auch der Sportausschuss-Vorsitzende Peter Danckert, der wegen einer Anmerkung im «Sportgespräch» des Deutschlandfunks vom 16. November eine Unterlassungserklärung zugestellt bekommen hatte, war nicht dazu bereit.