Vitoria (dpa) - Die Spanien-Rundfahrt wird auch künftig nicht durch das spanische Baskenland führen. Die in der autonomen Region regierenden Nationalisten wiesen im Parlament einen Antrag der Opposition zurück, im kommenden Jahr eine Etappe des traditionellen Radrennens auf baskischen Straßen auszutragen.
«Das Baskenland ist nicht Spanien», begründeten die nationalistischen Abgeordneten Leire Corrales und Idoia Cuadra nach Presseberichten die Ablehnung der aus drei Parteien bestehenden Regierungskoalition.
Wegen der Anschläge und Drohungen der Untergrundorganisation ETA führt die «Vuelta» schon seit fast 30 Jahren nicht mehr durch das Baskenland, obwohl die nordspanische Region eine große Radsporttradition und auch eine große Fangemeinde hat. Die bislang letzte Etappe auf baskischem Territorium fand im Mai 1979 statt. Es gewann Bernard Hinault, der damals auch Gesamtsieger wurde. Allerdings wurde die Etappe nicht gewertet, weil militante Separatisten das Rennen gestört und einige Profis gezwungen hatten, vom Rad zu steigen.
Die konservative Volkspartei (PP), die den Antrag gestellt hatte, warf den Nationalisten Heuchelei vor. Schließlich habe die Tour de France sehr wohl immer wieder einmal durch das Baskenland geführt. «Und das Baskenland ist auch nicht Frankreich», kritisierte der PP- Abgeordnete Carmelo Barrio. Die baskische Metropole Bilbao hat sich mit Unterstützung der Nationalisten als Startort der Tour de France 2013 beworben.