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02.12.2008 14:00
Armstrong: Notfalls Tour-Edelhelfer für Contador

Santa Cruz de Tenerife (dpa) - Lance Armstrong als Edelhelfer: Der US- Radprofi will sich nach sieben Tour-Siegen im kommenden Jahr notfalls auch mit einer Nebenrolle abfinden. «Ich bin verpflichtet, für unseren besten Jungen zu fahren», sagte der Astana-Profi der Nachrichtenagentur «AP» mit Blick auf seinen spanischen Mannschaftskameraden Alberto Contador. Die seit Monaten offene Kapitänsfrage beim kasachischen Rennstall könnte damit überraschend geklärt sein.

Der Texaner hegt offenbar erste Zweifel ob der großen Belastung durch seinen Terminkalender im Frühjahr und Sommer des nächsten Jahres. Vor dem Auftakt der Tour der France, die am 4. Juli mit einem Zeitfahren in Monaco beginnt, will Armstrong auch vom 9. bis 31. Mai beim Giro d'Italia an den Start gehen. «Wenn man drei oder vier Jahre lang weg war, wäre es für jeden töricht zu glauben, man könne da anschließen, wo man aufgehört hat», sagte Armstrong, der auf Teneriffa mit dem Astana-Team in das Training eingestiegen ist. «Ich kann zwar sagen, dass ich mich momentan so stark fühle wie nie an einem 1. Dezember. Wie es dann aber im Rennen aussieht, muss man abwarten.» Armstrong trat 2005 zum letzten Mal auf der ProTour in die Pedale.

In Frankreich hat man Armstrongs Bestätigung, bei der Tour an den Start zu gehen, derweil ohne große Aufregung zur Kenntnis genommen. Seit Armstrongs Comeback-Erklärung im September habe sich an der Sachlage nicht viel verändert, erklärte Tour-Sprecher Christophe Marchadier, «die Situation ist nach wie vor dieselbe». Auch Tour- Chef Christian Prudhomme wird sich laut Marchadier dazu nicht äußern, «denn er will sich nicht wiederholen».

Auf der Kanaren-Insel präsentierte sich Armstrong, der im Januar bei der Tour Down Under in Australien seine Rückkehr in den internationalen Rennzirkus feiert, unterdessen bereits hochmotiviert: «Mental fühle ich mich wie vor zehn Jahren.» Allerdings betonte der Amerikaner, dass er sich wie alle seine Teamkollegen an denselben Grundsatz halte: «Obwohl wir alle gewinnen wollen, ist der Radsport ein Mannschaftssport.» Contador dürfte Armstrongs Aussagen derweil mit Genugtuung vernommen haben, hatte der Tour-Champion von 2007 doch mehrfach mit einem Teamwechsel geliebäugelt, sollte er die Kapitänsbinde an Armstrong verlieren.

Der Amerikaner will bei seinem Auftaktrennen am 20. Januar in Australien zudem sein eigenes Anti-Doping-Programm starten. Dazu hat der Texaner den anerkannten Doping-Experten Don Catlin ins Boot geholt. Catlin soll mit Armstrong ein umfangreiches und transparentes Testprogramm durchführen und dessen Ergebnisse im Internet veröffentlichen. «Unser geplantes Testprogramm ist sehr intensiv», erklärte Catlin und auch Armstrong unterstrich: «All dies ist schwierig zu organisieren, aber wir arbeiten so schnell es geht.»

Obwohl sein privates Programm bislang vor allem aus logistischen Gründen noch nicht angelaufen ist, hat sich Armstrong in diesem Jahr schon mehreren Anti-Doping-Tests unterzogen. Der Radprofi erklärte, bereits sieben Tests seit seinem Wiedereintritt in die Programme der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA und des Weltverbandes UCI abgegeben zu haben.


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