Der Sprung ins Finale des sechsten Weltcup-Wettbewerbs der Saison hätte Guido Tschugg (Amerang) genügt, um die Führung im Gesamtweltcup zu übernehmen. Doch Tschugg scheiterte im Halbfinale an der Übermacht von drei australischen Gegnern, die von Haus aus sonst alle dem BMX-Gewerbe nachgehen. Das wirft schon ein Schlaglicht auf den Kurs, auf dem 2009 die Weltmeisterschaft stattfinden soll. Der kommt etatmäßigen BMX-Bikern doch sehr entgegen und fordert die sonst nötigen fahrerischen Fähigkeiten deutlich weniger als man sonst im Four-Cross gewohnt ist. Nicht nur Tschugg äußerte seinen Ärger darüber und verlangte Änderungen für die WM im nächsten Jahr.

Auch der Deutsche Meister Johannes Fischbach (Hof), der mit der zweitbesten Qualifikationszeit angetreten war, scheiterte im Halbfinale an zwei Australiern. So trafen Fischbach und Tschugg im kleinen Finale aufeinander. Auch dort mussten sie mit Leigh Darrell einem einheimischen BMX-Spezialisten den Vortritt lassen, so dass am Ende ausschließlich Australier auf dem fünfköpfigen Podium stand. Der Olympia-Sechste im BMX, Jared Graves, der allerdings auch im Four-Cross-Sport kein Unbekannter ist, holte sich den Sieg vor Sam Willoughby und Luke Madill.

Fischbach belegte Rang sechs, Tschugg landete auf Platz sieben. Für Sascha Meyenborg (München) war das Aus bereits im Viertelfinale gekommen, ebenfalls gegen Australier. Er kam als 14. ins Klassement.

Vor dem letzten Wettbewerb in zwei Wochen in Schladming liegt Guido Tschugg jetzt mit 810 Punkten auf Platz zwei, 50 Zähler hinter dem Spanier Rafael Alvarez, der nicht in Australien war. Die Chancen auf den Gesamtsieg sind also noch intakt aber dafür benötigt Tschugg schon einen optimalen Wettkampfverlauf. Johannes Fischbach bewahrte seinen sechsten Rang, Sascha Meyenborg ist 22.

Bei den Damen siegte die Australierin Caroline Buchanan vor Anneke Beerten (Niederlande), die den Gesamtsieg bereits in der Tasche hat. Auf Rang drei fuhr die Japanerin Mio Suemasa ins Ziel.