Frankfurt (dpa) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zählt Andreas Klöden weiter zu seinen Kandidaten für die Olympischen Spiele in Peking. Einen Tag nach dem Wirbel um ein Interview Klödens in der «Gazzetta dello Sport» sagte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer der Deutschen Presse-Agentur dpa: «Wir sind grundsätzlich mit allen potenziellen Olympia-Kandidaten für die Straßenrennen im Gespräch. Sicherlich ist auch Andreas Klöden ein Kandidat.» Klöden hatte am Dienstagabend dementiert, in dem Interview der italienischen Zeitung einen Olympia-Start für Deutschland ausgeschlossen zu haben.
Er sei missverstanden worden und wolle sein Land «selbstverständlich bei den Olympischen Spielen repräsentieren, wenn ich nominiert werde», hieß es in einer Erklärung von Klödens Astana-Team. In einer E-Mail an den BDR-Vizepräsidenten Udo Sprenger bekräftigte der Wahl-Schweizer, weiter mit dem Verband zusammenarbeiten zu wollen: «Ich bin selbstverständlich gerne bereit, für den BDR in Peking zu starten», wird Klöden in einer BDR-Erklärung zitiert. Somit könnte der 32-Jährige auch an den Weltmeisterschaften Ende September im italienischen Varese teilnehmen.
Er würde gerne in Peking starten, «aber für Deutschland mache ich das nicht», soll Klöden laut «Gazzetta» gesagt haben. In der Astana- Mitteilung wurde der enge Freund von Jan Ullrich nach seinem dritten Platz beim ersten großen Einzelzeitfahren des Giro d`Italia mit den Worten zitiert: «Zur Zeit bin ich der beste deutsche Zeitfahrer und ich würde mein Land gerne repräsentieren. Aber bisher hat der Verband noch keinen Kontakt aufgenommen.»
Nun erklärte Bremer: «Er hat bisher alle Auflagen der NADA erfüllt und wird auch den sportlichen Anforderungen bisher gerecht.» Eine Detailabstimmung bezüglich Peking habe es noch mit keinem Fahrer gegeben, sagte der Sportdirektor. Nach dem Giro würden weitere Gespräche stattfinden. Man könne erst allmählich sagen, wo jeder Fahrer steht. «Wir werden mit aller Sorgfalt die Mannschaft zusammenstellen», kündigte Bremer an.
Nach den deutschen Straßen-Meisterschaften am 29. Juni in Bochum wird der BDR dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen Nominierungsvorschlag unterbreiten. In Peking darf der Verband mit der maximalen Zahl von fünf Fahrern im Straßenrennen an den Start gehen. Zwei dieser Profis können zudem im Zeitfahren um Medaillen kämpfen.
Andreas Klöden