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Siegerehrung im Scratch mit Roger Kluge im Trikot des Weltcup-Gesamtsiegers/ Rennanalyse: Jens Fiedler mit Bundestrainer Detlef Uibel. / Zufrieden: Miriam Welte nach ihrem Deutschen Rekord über 500 Meter. Fotos: BDR
26.03.2008 22:13
Erste Medaille für den BDR: Bronze für Kluge

Manchester (rad-net) - Roger Kluge hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit Bronze im Scratch die erste und einzige Medaille des ersten Tages der Bahn-Weltmeisterschaften in Manchester gesichert. Der 22-Jährige im Trikot des Weltcup-Gesamtsiegers hinterließ während der gesamten 60 Runden einen abgeklärten und souveränen Eindruck und ging neun Runden vor Schluss auch den entscheidenden Angriff mit, konnte das Tempo aber nicht ganz halten. Im Finale der nichtolympischen Disziplin bewies der Eisenhüttenstädter dann seine Klasse und holte souverän Bronze.

„Das ist bis jetzt das Größte. Das geht jetzt nur noch mit Olympia zu steigern“, so Kluge. „Erste WM, erste Medaille, ich bin happy. Klar gibt es noch zwei Steigerungen, aber ich habe noch Zeit.“ Während des kompletten Rennens stand der Weltcup-Sieger nicht zuletzt durch sein Sondertrikot unter besonderer Beobachtung: „Das merkt man schon, wie die anderen reagieren. Manchmal muss man dann selber ran, weil die anderen sagen, ich bleib‘ bei dem. Aber unterwegs ging es noch mit den Kräften, hart wurde es erst in den zehn Runden, wo ich vorne mitgefahren bin. Sicherlich sind da ein paar Kräfte liegen geblieben für den Sprint zum Schluss, aber ich habe dann nochmals rausgenommen und im Endeffekt glaub‘ ich alles richtig gemacht zu haben.“

Damit hofft Kluge, auch für die gesamte Mannschaft und für den Vierer für eine Initialzündung gesorgt zu haben: „Vielleicht geht noch ein bisschen Motivation rüber, ein bisschen Energie, dass sie mehr Druck haben, wäre schön“, so der Bronzemedaillengewinner im Scratch. Der Titel in dieser Disziplin holte Aliaksandr Lisouski aus Weißrussland, Zweiter wurde Wim Stroetinga aus den Niederlanden. Mit dem Erfolg kam auch die Erleichterung bei Bundestrainer Uwe Freese: „Mir ist ein Stein vorm Herzen gefallen. Er war ja auch Mitfavorit. Er ist ein gutes Rennen gefahren“, so der National-Coach.

Im Teamsprint musste sich das Trio Rene Enders, Maximilian Levy und Stefan Nimke im kleinen Finale gegen die Niederlande mit Platz vier begnügen. Gold holte sich Frankreich, Silber ging an Großbritannien. „Das ist natürlich unglücklich, so ein vierter Platz“, so Maximilian Levy nach dem Rennen um Platz vier gegenüber rad-net. „Aber viel mehr war aktuell noch nicht drin. Wir haben auf jeden Fall noch unsere Ausfälle zu verkraften.“ Lob gab es vom Youngster vor allem für Rene Enders: „Stark war auf jeden Fall unser Anfahrer. Echt stark, was er da auf die Bahn gebracht hat. 17,4 und 17,5 Sekunden, und dann auch noch konstant, Hut ab“, so Levy. Damit hatten sogar Enders Teamkollegen zu kämpfen. „Da hatten wir noch etwas unsere Probleme mit dem Hinterherkommen.“

Gleichzeitig hat Levy aber bereits die Aufgaben für die Zukunft ausgemacht: „Uns fehlt noch der Top-Speed, aber jetzt wissen wir, woran wir arbeiten können für die Zukunft.“ Zunächst gilt die Konzentration des 20-Jährigen aber jetzt den nächsten Rennen: „Ich denke, das war jetzt eine gute Vorbelastung für den Sprint. War wichtig, mal wieder Wettkampf-Feeling zu schnuppern, denn es war gar nicht so einfach nach der langen Pause, da wieder so rein zu kommen, die Rennhärte fehlt noch. Aber ich glaube, uns ist ein ganz guter Einstieg geglückt“, so Levy.

Zuvor hatte sich Miriam Welte im Zeitfahren der Bahn-Weltmeisterschaften in Manchester Platz sechs gesichert. Die 21-Jährige vom RC Kaiserslautern fuhr mit 34,666 Sekunden persönliche Bestzeit und deutschen Rekord. „Ich wollte den Rekord und unter die ersten Acht, das hat beides geklappt“, freute sich Welte. Den ersten Titel der Meisterschaften holte sich in der nicht-olympischen Disziplin der Frauen Lisandra Guerra Rodriguez aus Kuba. Die Vorjahreszweite siegte in 34,021 Sekunden. Zweite wurde die Litauerin Simona Krupeckaite in 34,066 Sekunden vor Sandie Clair aus Frankreich in 34,253 Sekunden.

Der zweite Titel der Meisterschaften von Manchester ging an den Lokalmatador Bradley Wiggins. In 4:18,51 Minuten verteidigte der Profi vom Team High Road damit seinen Titel aus Palma de Mallorca verteidigte. Silber ging an den Niederländer Jenning Huizenga, der in der Qualifikation mit 4:16,343 Minuten noch die beste Zeit vorgelegt hatte. Bronze ging an den Russen Alexei Markov, der in 4:21,09 Minuten den Nueseeländer Hayden Roulsten bezwang. Die deutschen Fahrer waren mit Robert Bartko und Robert Bengsch bereits in der Qualifikation ausgeschieden.







Miriam Welte

Rene Enders
Maximilian Levy
Stefan Nimke

Roger Kluge

Berichte von der Bahn-Weltmeisterschaft vom 26. bis 30. März in Manchester:

30. März: Keirin: Christin Muche holt Bronze
30. März: Am Abend „Wasser in den Schuhen“ - Stress für Alexander Donike am Bahn-Rand in Manchester
29. März: Bahn-WM: Silbermedaille für Pollack und Kluge
28. März: Bahn-WM: Verfolgerinnen holen Bronze
28. März: Teure Siegerehrung: Bundeswehr-Sticker kostet Welte 2000 Franken
27. März: Bronze für Welte und Glöß - „Zu zweit gewinnen macht Spaß“
27. März: Hintergrund: Erstmals seit 1908 kein deutscher Bahn-Vierer qualifiziert
27. März: Trotz Vierer-Aus: „Zwischenbilanz positiv“
26. März: Erste Medaille für den BDR: Bronze für Kluge
26. März: Bartko: „Der bitterste Moment meiner Karriere“
26. März: Brite Hayles für Bahnrad-WM gesperrt
26. März: WM-Vorschau: „Olympia-Quali an erster Stelle“

Tagebuch der Bahn-Nationalmannschaft von der WM in Manchester



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