Semur-en-Auxois (dpa) - Die Doping-Kontrollen bei der Tour de France sollen nach dem Willen von Pat McQuaid ab sofort intensiviert werden.
Nach Informationen der ARD kündigte der Präsident des Weltradsportverbandes (UCI) an, dass vom 14. Juli an bis zum Ende der Frankreich-Rundfahrt alle Kontrollen nach dem so genannten Chaperon-System durchgeführt werden. Dies habe man bisher aus logistischen Gründen nicht geschafft.
Das Chaperon-System bei Doping-Kontrollen ist seit September 2006 bei allen Radrennveranstaltungen eingeführt. Die Athleten sind dabei ab ihrer Zielankunft bis zum Betreten des Dopingkontroll-Lokals unter ständiger Begleitung und Aufsicht eines Chaperons (Begleiters). Der Veranstalter hat für die entsprechende Anzahl von Personen zu sorgen, die entsprechend gekennzeichnet sind. Die Anwendung des Chaperon-Systems wird auf der Sitzung der Sportlichen Leiter bekannt gegeben.
Das ZDF hatte in dieser Woche über Verstöße gegen Richtlinien der Antidoping-Agentur WADA berichtet. Mehrere zur Doping-Kontrolle bestimmte Tour-Fahrer konnten sich nach Recherchen des Fernsehsenders in aller Ruhe und zum Teil mit erheblicher Zeitverzögerung - ohne die vorgeschriebenen Begleitpersonen des Verbandes - zu den Kontrollstellen in einem Campingbus begeben. Nach jeder Etappe werden beim Tagessieger, beim Träger des Gelben Trikots sowie bei drei gelosten Fahrern Urin-Kontrollen vorgenommen. Dazu kommen unangemeldet Blut-Kontrollen.