Grimselpass (dpa) - Trotz einer starken Vorstellung von Andreas Klöden hat der russische Radprofi Wladimir Gusew die Königsetappe bei der Tour de Suisse gewonnen.
Nach 125,7 Kilometern mit drei schweren Anstiegen siegte Gusew als Solist auf dem Grimselpass vor dem Amerikaner Chris Horner, der 2:02 Minuten Rückstand hatte. Klöden wurde im Nebel weitere 35 Sekunden dahinter Dritter vor dem Italiener Marzio Bruseghin.
Spitzenreiter in der Gesamtwertung bleibt der Russe Wladimir Jefimkin, der sich das Gelbe Trikot am Vortag geholt hatte. Gusew war mit bisher elf Minuten Rückstand keine Gefahr für seinen Landsmann, der als Tages-Neunter 4:15 Minuten nach dem Sieger über den Zielstrich fuhr.
Tour-de-France-Mitfavorit Klöden testete auf der in Ulrichen gestarteten siebten Etappe für die Frankreich-Rundfahrt, die in zwei Wochen in London beginnen wird. Der Profi vom kasachischen Astana-Team fuhr nach dem Furkapass, dem mit 2436 Metern höchsten Punkt der Rundfahrt, zu einer Spitzengruppe vor. Sie wuchs auf dem Weg zum 2215 Meter hoch gelegenen Sustenpass auf elf Fahrer an, während das Feld mit Jefimkin bei kühler Witterung bereits entscheidend zurücklag.
Auf der Abfahrt vom Sustenpass setzte sich der Schweizer Martin Elmiger von der führenden Gruppe ab. Gusew und der Schweizer Beat Zberg folgten Elmiger, Gusew griff am Aufstieg zum 2164 Meter hohen Grimselpass an und erarbeitete sich zwei Minuten Vorsprung auf die verbliebenen Verfolger um Klöden sowie mehr als sechs Minuten auf das Hauptfeld. Während Horner sich noch löste, kamen Klöden und seine Begleiter Bruseghin und Zberg nicht mehr näher an Gusew heran. Dahinter musste sich Jefimkin dann noch mehrerer Attacken erwehren.
Die vorletzte Etappe führt über 152,5 Kilometer von Innertkirchen nach Schwarzsee. Den Abschluss bildet ein 33,7 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Bern.
Das T-Mobile-Team büßte am drittletzten Tag der Rundfahrt gleich drei Fahrer ein. Der ehemalige Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers gab auf Grund von Knieproblemen vorsorglich auf, auch Andreas Klier und der Italiener Giuseppe Guerini stiegen aus.