Leipzig (dpa) - Bahnrad-Sportler aus aller Welt machen gegen die Streichung des Zeitfahrens aus dem olympischen Programm mobil.
Mehr als 10 500 Olympiasieger, Weltmeister, Politiker, Funktionäre und Fans haben ein Protestschreiben unter dem Motto «Lasst den Bahnradsport nicht sterben» unterzeichnet, das am Donnerstag dem Radsport-Weltverband (UCI) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) übergeben wurde. In der Petition fordern unter anderem 1000-Meter-Olympiasieger Chris Hoy (Großbritannien) oder Straßen-Profi Stuart O'Grady (Australien) die UCI auf, die Entscheidung zu überdenken.
Der Radsport-Weltverband hatte das 1000-Meter-Zeitfahren der Männer und das 500-Meter-Zeitfahren der Frauen ab 2008 in Peking aus dem olympischen Programm gestrichen. Dafür werden erstmals zwei Entscheidungen im BMX ausgetragen, nachdem das IOC der Trendsportart olympischen Status zugebilligt hatte. «Dies könnte dem Bahnradsport schweren Schaden zufügen», heißt es in der Petition, die innerhalb von zehn Tagen 10 679 Menschen unterschrieben hatten.
«Sie können nicht die aufregendste Bahn-Veranstaltung aus den Spielen nehmen. Hinter den 1000 Metern steht eine lange Geschichte und der Wettbewerb verdient seinen Platz bei den Spielen», sagte O'Grady, zweifacher Etappensieger bei der Tour de France und 2004 Olympiasieger im Zweier-Mannschaftsfahren. Und die Niederländerin Yvonne Hijgenaar, WM-Dritter im 500-Meter-Zeitfahren, befand: «Ich kann diese Entscheidung nicht verstehen. Die Leute, die sie getroffen haben, haben kein wirkliches olympisches Herz.»