Die letzte Etappe in den italienischen Alpen war mit dem Passo Lavazè und dem Riomolino eine der schwersten der diesjährigen Rundfahrt. Und die wurde erneut von den deutschen Rennfahrern mitbestimmt. Nachdem der Gipfel des Lavazè bereits nach zehn Kilometern überquert war, löste sich im Tal eine Spitzengruppe mit Steinhauser, Lipowitz und Juri Hollmann (Movistar). Außerdem gehörten Fahrer wie Carr, Luis Leon Sánchez (Astana-Qazaqstan) und Lipowitz' Teamkollege Matteo Fabbro zur Ausreißergruppe.

Innerhalb kürzester Zeit hatte die Gruppe drei Minuten Vorsprung aufs Peloton. Wie bereits gestern hatte das Team Ineos Grenadiers keine großen Ambitionen die Gruppe zurückzuholen, denn keiner der Fahrer war eine Gefahr für das Führungstrikot von Geoghegan Hart. Also machten die Ausreißer den Tagessieg unter sich aus.

Bereits am Fuße des Riomolino beschleunigte Carr und hatte am Gipfel rund eine halbe Minute Vorsprung auf seine ehemaligen Mitstreiter. Den konnte er auf dem Weg ins Ziel in Bruneck noch weiter ausbauen und überquerte 53 Sekunden vor Steinhauser und Fabbro den Zielstrich.

Die Favoritengruppe um Geoghegan Hart und Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) erreichte rund viereinhalb Minuten später das Ziel. An der Spitze des Gesamtklassements gab es keine Veränderungen mehr. Geoghegan Hart gewann die Rundfahrt mit 22 Sekunden Vorsprung vor Hugh Carthy (EF Education-EasyPost) und 28 Sekunden vor Jack Haig (Bahrain-Victorious). Kämna wurde Gesamtsechster mit 45 Sekunden Rückstand.