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Ralph Denk, Teammanager des Radsportteams von Bora-hansgrohe. Foto: Matthias Balk/dpa
28.04.2022 05:50
Radfunktionär Denk: Seit 2020 «nicht die einfachsten Jahre»

Frankfurt/Main (dpa) - Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk erkennt bei der aktuellen deutschen Radsport-Generation keine durchweg positive Entwicklung.

Dank Emanuel Buchmanns viertem Platz bei der Tour de France, Nils Politts famosem Platz-zwei-Ritt bei Paris-Roubaix und einiger Siege von Sprinter Pascal Ackermann träumte Radsport-Deutschland 2019 von Triumphen und Titeln bei großen Rundfahrten und Klassikern. Doch viele der hohen Erwartungen haben sich vor Eschborn-Frankfurt, dem ersten großen Heimrennen im Jahr 2022 an diesem Sonntag, nicht erfüllt. «Es waren danach nicht die einfachsten Jahre für den deutschen Radsport», ordnet Denk realistisch ein.

«Wenn man statistisch schaut, war 2019 ein ganz großes Jahr für den deutschen Radsport. Da hat vor allem Bora-hansgrohe mit Emanuel Buchmann, Maximilian Schachmann und Pascal Ackermann dazu beigetragen. Es waren danach nicht die einfachsten Jahre für den deutschen Radsport», sagte Denk der Deutschen Presse-Agentur vor dem Radklassiker Eschborn-Frankfurt, der am 1. Mai ausgetragen wird.

Denk weist darauf hin, dass die einzelnen Fälle grundverschieden liegen. Zunächst brachte die Pandemie die komplette WorldTour im Frühjahr 2020 mehrere Monate zum Stillstand. Dann hatten Deutschlands Hoffnungsträger mit unterschiedlichen Sorgen zu kämpfen: Buchmann sei vom Sturzpech verfolgt. «Pascal (Ackermann) ist auch nicht mehr auf dem Niveau wie zu der Zeit, als er zehn Rennen plus pro Saison gewonnen hat», sagte Denk über seinen ehemaligen Profi.

Als expliziten Lichtblick nannte der Funktionär Maximilian Schachmann, der 2020 und 2021 die Rundfahrt Paris-Nizza gewonnen hat und damit für die größten deutschen Erfolge der jüngeren Vergangenheit sorgte. Kämna (2020) und Politt (2021) sicherten sich zudem auch Tagessiege bei der Tour de France.

Denk bezeichnet 2019 zudem als «Glanzjahr», fordert aber auch zu Realismus auf. «Wir haben nicht die geballte Ladung an Talenten, wie sie in manch anderen Ländern da ist. Es ist eine riesige bürokratische Hürde, Radrennen in Deutschland zu organisieren», sagte der Bayer. Der kleinere Talentpool, die behördlichen Hürden und die in anderen Ländern deutlich größere Begeisterung für den Radsport an sich sind Probleme, die sich mittel- und langfristig noch stärker äußern dürften als aktuell.


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