Merdingen (dpa) - Die Pläne für ein Jan-Ullrich-Bikezentrum samt Museum in der südbadischen Wahlheimat des ehemaligen Radrennfahrers sind geplatzt. Gescheitert sei das Projekt in erster Linie an Finanzierungsfragen, wie der Bürgermeister der Gemeinde Merdingen, Martin Rupp, am Donnerstag mitteilte.
Die Initiatoren kritisierten zu wenig Entgegenkommen. «Leider ist es nicht gelungen, mit der Gemeinde eine Einigung über die finanziellen Konditionen zu erzielen», heißt es in einer Stellungnahme. Sie wollen ihr Projekt an einem anderen Ort umsetzen. Dafür gebe es Anfragen aus mehreren Gemeinden. Zuerst hatte die «Badische Zeitung» über die Absage aus Merdingen berichtet.
Die Investoren um Ullrich (48) hatten sich nach Angaben der Kommune Anfang des Jahres an die 2500-Einwohner-Gemeinde nahe Freiburg gewandt, um auf einem rund 6000 Quadratmeter großen Gewerbegrundstück ein Bikezentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten, Jan-Ullrich-Museum, Bikeshop und Gastronomie zu bauen. Die geplanten Investitionen von etwa 4,5 Millionen Euro hätten teilweise durch eine 200 Quadratmeter große Spielhalle in dem Gebäudekomplex finanziert werden sollen. Gerade gegen die Spielhalle hätten Bürger allerdings protestiert.
«Ein derart großes Projekt von privaten Investoren muss so geplant werden, dass es ohne finanzielle Unterstützung der Gemeinde auskommt», erklärte Bürgermeister Rupp. Der Gemeinde wäre sonst ein massiver finanzieller Schaden entstanden. Die Förderung privater Tourismusprojekte sei keine Aufgabe der Daseinsvorsorge.
Die Initiatoren zeigten wenig Verständnis für die ablehnende Haltung der Gemeinde und kritisierten unter anderem den Kommunikationsstil und den Umgang mit Jan Ullrich. Gerade von Rupp hätten sie sich mehr Vertrauen in das Projekt gewünscht, teilten sie weiter mit.