Moskau/Leipzig (dpa/rad-net) - Angeführt vom überragenden Jens Fiedler haben die deutschen Sprinter dem Bahnrad-Weltcup in Moskau den Stempel aufgedrückt.
Nach seinen Siegen im Keirin und im Sprint raste der zweimalige Olympiasieger aus Chemnitz an seinem 34. Geburtstag mit Rene Wolff (Erfurt) und Carsten Bergemann (Heidenau) auch zum Erfolg im Team Sprint. Zum Abschluss der Wettbewerbe fuhr das Weltmeister-Trio 59,401 Sekunden und verwies Großbritannien (59,550) auf Platz zwei. Zuvor hatte Fiedler das Sprint-Finale gegen den WM-Dritten Wolff in zwei Läufen für sich entschieden.
Den drei Siegen der schnellen Männer hatten die Ausdauerspezialisten nur den Erfolg von Robert Bartko aus Potsdam in der 4000-m-Einzelverfolgung entgegen zu setzen. Der Olympiasieger gewann das Finale in 4:27,362 Minuten gegen den Ukrainer Wolodimir Djudja (4:29,588). Der mit Spannung erwartete erste Auftritt eines deutschen Bahn-Vierers nach der Startabsage bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr in Stuttgart endete mit einem mäßigen Einstand. In der nur für die Moskauer Veranstaltung gebildeten Formation Bartko, Guido Fulst (Berlin), Robert Bengsch (Berlin) und Leif Lampater (Stuttgart) unterlag das Quartett im Rennen um Platz drei der 4000-m-Mannschaftsverfolgung in 4:07,922 Minuten Gastgeber Russland (4:07,213). Sieger wurde überraschend Litauen durch einen Finalerfolg in 4:05,305 Minuten gegen die Ukraine (4:09,570).
Für weitere Podestplätze sorgten Susan Meinke (Cottbus) als Zweite im Keirin hinter der Chinesin Shuang Guo und Hanka Kupfernagel. Die Ausdauerspezialistin aus Werder gewann in der 3000-m-Einzelverfolgung das Rennen um Platz drei in 3:44,468 Minuten gegen Erin Mirabella (USA/3:50,571). Im Finale setzte sich die Schweizerin Karin Thürig in 3:41,118 Minuten gegen die WM-Dritte Olga Sljussarjewa (Russland/3:42,420) durch. Zuvor hatte Bergemann in Abwesenheit von Weltmeister Stefan Nimke in 1:03,431 Minuten Platz drei im 1000-m-Zeitfahren hinter Sieger Theo Bos (Niederlande/1:03,109) und dem Briten Jason Queally (1:03,412) belegt.
Gleich nach der Siegerehrung reiste Hanka Kupfernagel zum Cross-Weltcup-Finale in Pijnacker (Niederlande). «Ich bin nicht ganz zufrieden, denn ich wollte eigentlich schneller sein. Aber ich hoffe, dass der dritte Platz für die WM-Nominierung reicht», sagte sie, nachdem sie in der Qualifikation 3:40,855 Minuten gefahren war.
Die vier Stationen umfassende Weltcup-Serie, bei der die Punktbesten in den jeweiligen Disziplinen Startplätze für die WM Ende Mai in Melbourne erkämpfen, wird vom 12. bis 14. März in Aguascalientes (Mexiko) fortgesetzt. Daniel Becke (Erfurt), der die deutsche Nationalmannschafts-Ausscheidung in Frankfurt/Oder in 4:20,558 Minuten souverän gewonnen hatte, sowie Jens Lehmann (Leipzig) und Christian Lademann (Berlin) sollen dort oder bei der folgenden Veranstaltung vom 9. bis 11. April in Manchester ihre Einsatzchance bekommen.